Interview mit Schauspielerin Leni Wesselman
Hinter den Kulissen
Schauspielerin Leni Wesselman, die in Folge 155 eine der Episodenhauptrollen spielt, verrät im Interview mit DasErste.de, wie der Dreh am Set in Erfurt verlief.
DasErste.de: Leni, du hast zum ersten Mal bei "In aller Freundschaft – Die jungen Ärzte" mitgespielt – kannst du kurz deine Rolle skizzieren?
Ich spiele Nina Gehrau. Nina ist im 5. Monat schwanger und kommt für eine Kreißsaal-Besichtigung mit ihrem Mann Thorsten ins Johannes-Thal-Klinikum. Beide sind voller Vorfreude und guter Laune, als Thorsten völlig unerwartet mit einem Herzstillstand zusammenbricht. Die Ereignisse überschlagen sich, und innerhalb kürzester Zeit wird Nina mit der Krankheit ihres Mannes und weiteren herausfordernden Situationen konfrontiert. Sie muss für sich und ihr Kind kämpfen und wächst im Laufe der Folge an den Herausforderungen, wird immer stärker.
War der Dreh so, wie du dir das vorgestellt hast?
Es ist schwer sich im Vorfeld einen Dreh vorzustellen. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass es dann fast immer ganz anders kommt, als man sich das gedacht hat. Deshalb stelle ich mir meistens gar nicht so viel vor und lass mich dann direkt auf die Situation am Set ein.
Du hast (noch) keine Kinder. Wie hat es sich für dich angefühlt, eine Schwangere zu spielen?
Grundsätzlich hat sich das sehr schön angefühlt. Ich habe mit einem künstlichen Schwangerschafts-Bauch (ca. 20 SSW Woche) gespielt. Wenn man an sich runterschaut und einen Bauch hat, macht das tatsächlich ziemlich viel mit einem. Laufen, stehen oder sitzen, alles fühlt sich damit anders an. Diese körperliche Veränderung hat mir wirklich sehr dabei geholfen, mich in die Situation zu versetzen. Ich glaube, als Frau hat man einen intuitiven Zugang zum Muttersein, auch wenn man selbst noch gar keine Kinder hat.
Aber natürlich ist die Situation mit der Nina Gehrau im Laufe der Folge konfrontiert wird wirklich extrem und existenziell. Zuerst bricht ihr Mann mit einem Herzstillstand zusammen, und es stellt sich heraus, dass er unter einer selten Erbkrankheit leidet, und dann ist das Leben ihres ungeborenen Kindes in Gefahr. Solche Diagnosen beziehungsweise Schicksalsschläge und die Ungewissheit, die sie mit sich bringen, sind wirklich nur sehr schwer auszuhalten. Die Angst, sein ungeborenes Kind eventuell zu verlieren, ist unvorstellbar schlimm. Ich habe sehr großen Respekt vor Eltern, die sich in einer ähnlichen Situation befinden.
Was war besonders herausfordernd für dich?
Tatsächlich war die OP-Szene am herausforderndsten für mich. Genau diese Szene hatte ich mir im Vorfeld am entspanntesten vorgestellt, weil ich ja sowieso die ganze Zeit nur liege und quasi in Narkose bin. Es hat dann aber doch fast drei Stunden gedauert, diese Szene zu drehen. Man kann sich nicht bewegen und ist ziemlich "eingebaut“. Ich war dann wirklich froh, als diese Szene im Kasten war.
Wie war die Stimmung am Set?
Das Team von "Die jungen Ärzte“ besteht aus einer wirklich tollen Mischung an Leuten, vor und hinter der Kamera. Die Atmosphäre am Set war sehr gut. Man hat gespürt, dass jeder seinen Job gerne und mit guter Laune macht – das ist nicht immer selbstverständlich. Die Zusammenarbeit mit den Schauspielkollegen war gut und sehr kollegial.
Was wird dir von den Dreharbeiten in Erfurt in Erinnerung bleiben?
Vor allem die netten Kollegen und die tolle Zusammenarbeit mit dem Regisseur Dieter Laske werden mir in Erinnerung bleiben. Ich hatte eine wirklich schöne Zeit in Erfurt, und die Dreharbeiten haben großen Spaß gemacht.
Interview: Kathrin Lucia Meyer
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