»Die Rolle der Miriam war eine intensive Erfahrung für mich. Wut und Schmerz sind gleichermaßen der Antrieb und die Bürde für diesen Charakter. Die Herausforderung bestand darin, diese Balance zu meistern. Eine wichtige Parallele zwischen Miriam und mir ist die Erfahrung von Flucht. Miriam floh vor dem Kosovo-Krieg, während ich im Alter von drei Jahren vor dem Krieg in Bosnien geflüchtet bin.
Ich hatte das Glück, dass ich zusammen mit meinen Eltern nach Deutschland kam. Miriam hingegen verlor früh ihre Eltern und musste sich allein durchschlagen. Diese traumatischen Lebenserfahrungen haben Miriam geprägt und zu einer misstrauischen und wütenden jungen Frau werden lassen. Sie verliehen Miriam aber auch tiefe Menschenkenntnis. Genau darauf kam es mir an. Miriam kann unschuldig wirken, um die Beschützerinstinkte der Kommissare zu wecken. Doch sobald ihr der Rücken gekehrt wird, blitzt in ihren Augen etwas Bedrohliches auf. Und sie manipuliert die Situation geschickt zu ihren Gunsten.
Dieses faszinierende Spannungsfeld zwischen Unsicherheit und Gefahr machte das Spiel besonders reizvoll. Miriam stellte mich vor Herausforderungen, die ich mit Freude annahm. Sie bot mir die Gelegenheit, als Schauspielerin zu wachsen. Seit Jahren versuche ich, in meinem Beruf in Deutschland Fuß zu fassen. Ich habe die Hoffnung nie aufgegeben und einfach Geduld bewahrt. Dann kam diese große Chance, und ich schätze mich glücklich, sie genutzt zu haben.«
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