1/1

Gorans Fotorückblick

Saša Kekez blickt auf Gorans Geschichte zurück

Das war ganz am Anfang und müsste eine der ersten Szenen mit Sepp, also Alfons, gewesen sein. Da kam Goran gerade an den "Fürstenhof". Er hatte eine kleine Rolle in einem Film, und sein einziger Satz darin war: "Achtung, eine Lawine!" Das war tatsächlich auch der erste Satz, den ich hier je gesagt habe. Draußen im Außendreh, Schnee bis zu den Knien und ich stehe da und brülle in die Weite: "Vorsicht, eine Lawine!" (lacht) Goran ist dann bei den Sonnbichlers untergekommen und hat behauptet, einen großen Film zu drehen… Typisch Goran.  | Bild: ARD

Das war ganz am Anfang und müsste eine der ersten Szenen mit Sepp, also Alfons, gewesen sein. Da kam Goran gerade an den "Fürstenhof". Er hatte eine kleine Rolle in einem Film, und sein einziger Satz darin war: "Achtung, eine Lawine!" Das war tatsächlich auch der erste Satz, den ich hier je gesagt habe. Draußen im Außendreh, Schnee bis zu den Knien und ich stehe da und brülle in die Weite: "Vorsicht, eine Lawine!" (lacht) Goran ist dann bei den Sonnbichlers untergekommen und hat behauptet, einen großen Film zu drehen… Typisch Goran.

Witzig, dieses Foto habe ich letztens erst wieder entdeckt und Melanie geschickt. Dazu habe ich geschrieben "Guck mal, was wir hier schon alles für Firlefanz gemacht haben". Das war der Elvis-Contest, den Goran erst gewonnen und dann doch nicht gewonnen hat, weil er disqualifiziert wurde. Diese ganze Elvis-Nummer, weswegen ich gefühlt siebeneinhalbtausend Mal "Fever" singen musste, hat mich schon lange begleitet. Ich erinnere mich gut daran, dass ich den Elvis-Anzug echt gehasst habe. Dafür hatte ich wahnsinnig viel Spaß mit Melanie… Aber was kann man auch sonst haben als Spaß mit Melanie? Ich fand es schon immer toll, dass unsere Figuren sich in einigen Aspekten so ähnlich sind. Wenn wir Szenen miteinander haben, entwickelt sich immer etwas ganz Schönes.

Da war Goran Charlottes Bodyguard, weil sie von Doris van Norden bedroht wurde. Er lief deshalb immer ganz affig in diesem Aufzug herum und wollte sie beschützen. Zum Glück gab es aber nie eine Situation, in der er sie wirklich hätte beschützen müssen. Das Foto zeigt eine Situation bei den Sonnbichlers. Goran und Charlotte hatten ein Codewort ausgemacht, sollte sie in Gefahr sein. Ich weiß nicht mehr, ob es jetzt "Kakadu" oder "Papagei" war. Jedenfalls sollte Goran im Falle dieses Codeworts sofort eingreifen. An dem Abend haben sie dann zufällig über einen Papageien gesprochen und Goran kam prompt mit Tränengas in der Hand in die Wohnküche gesprungen. Oh Gott! (lacht)

Das ist in meinen Augen das mit Abstand schönste Bild, das je von mir gemacht wurde! Ich mag das ganze Setting: das Wasser mit dem Kahn, Antje mit ihrem Sonnenschirm und dem Buch in der Hand und wie ich zu ihr gedreht bin. Das ist einfach wunderschön. Dieses Foto ist übrigens auch das Titelbild auf meiner Facebook-Seite. Inhaltlich ging es damals darum, dass Goran Hildegard ablenken sollte, damit Alfons die Vorbereitungen für die Erneuerung ihres Ehegelübdes treffen konnte. Das war ein sehr aufwendiger Dreh. Wir waren mitten auf dem See, hatten Beiboote und Rettungsschwimmer und die Sonne brannte nur so von oben herunter. Ich hatte danach sogar Sonnenbrand.

Zu diesem Bild gibt es eine lustige Geschichte. Das war der Polterabend von Pauline und Leonard. Wobei ich nicht mehr weiß, wieso Pauline bei diesem Anlass ihre Küchenuniform anhatte. Jedenfalls hat Goran mal wieder "Fever" zum Besten gegeben. Ich weiß noch genau, wie ich in der Szene dafür auf die Knie gesprungen bin und meine Hose komplett gerissen ist. Ich muss dazu sagen, dass sie ohnehin schon recht eng gekauft worden war. Da hat sie den breitbeinigen Sprung einfach nicht ausgehalten.

Ach ja, die Ziegen-Szene. Die Wahl zu "Das Gesicht Bayerns". Auch ein tolles Bild! Ich mache damit groß Werbung für das Bundesministerium für Heimat, ich als Vorzeigebild für gelungene Integration. Der Kroate in der Tracht. (lacht) Christin zieht mich tatsächlich noch ganz oft damit auf, weil das wohl eins ihrer Highlights war. Wie ich in diesem Outfit da saß, eine Ziegen gemolken und für sie zur Beruhigung Elvis' "Love me tender" gesungen habe. Ich glaube, das war tatsächlich das erste Mal in meinem Leben, dass ich Lederhosen anhatte. Ich komme ursprünglich aus dem Rheinland und da ist das ja nicht so gang und gäbe.

Tina wollte sich auf der Kunstakademie bewerben und sollte dafür Zeichnungen einreichen. Sie hat Goran gefragt, ob sie ihn Akt zeichnen darf. Nachdem er gehört hat, dass Coco ebenfalls Modell steht, hat er zugesagt. Zu blöd, dass Tina beide separat gemalt hat… Ich hatte damals echt Bammel vor der Szene. Ich zeige mich nicht so gern oben ohne und deshalb habe ich mir da Wochen vorher einen totalen Stress gemacht. Und dann wurde ich auch noch mit goldenem Öl eingerieben… Das war schon alles etwas seltsam. (lacht) Es war wirklich nicht einfach, dabei ernst zu bleiben.

El Santo Bandito! Das war zugegebenermaßen nicht unbedingt mein Lieblingsstrang. Ich hatte zwar großen Spaß beim Dreh mit Mirjam, aber ich konnte mich mit diesem Argentinischen irgendwie nicht so richtig identifizieren. Immer dieser spanische Akzent, ich fühlte mich wie der gestiefelte Kater oder die schlechte Version von Zorro.

Das war die Geschichte mit der Million. Die Million ist von einer Person zur anderen gewandert und irgendwann hat Sabrina sie im Teddybär versteckt. Dann hat Goran den Teddy, Nilshino hieß er, von irgendeinem Flohmarkt mitgenommen und das Geld gefunden. Er hat es im Garten vergraben, damit es keiner findet und da wurde das Geld – wie sollte es auch sonst sein – von Mäusen gefressen. Wie das eben nun mal so ist. (lacht) Das war ein super lustiger Strang. Es war einer der wenigen Stränge, bei denen ich mit Sarah Elena Timpe spielen durfte. Ich weiß nicht warum, aber sobald wir uns angeguckt haben, mussten wir immer lachen. Und ein kleiner Fun-Fact: Nächstes Jahr spiele ich gemeinsam mit Sarah Theater. Ein Agatha-Christie-Stück namens "Der Fremde im Haus". Das wird toll!

Oh, das war Gorans Abschied. Diese Szene war so unglaublich emotional, Christin und ich haben beide in einer Tour durchgeweint. Es war wirklich schwer, den Abschied zu drehen. Aber rückblickend auch total schön. Wir waren und sind einfach wie Brüderlein und Schwesterlein. Als ich letztens Theater gespielt habe, waren auch "Sturm"-Fans da. Einer von ihnen meinte, dass exakt diese Szene seine absolute Lieblingsszene aus allen Jahren "Sturm der Liebe" ist, weil man merkt, wie viel Emotionen da drin stecken.

Das war der Moment, wo Tina glaubt, dass Goran sich aus Liebeskummer von der Brücke stürzen will – wollte er aber gar nicht. Er wollte nur seinen Wackel-Elvis retten. Als er Fotos von Coco und sich zerrissen hat, ist ihm sein Schlüssel mit dem Elvis-Anhänger runtergefallen. Deshalb ist er über die Brüstung geklettert.

Ein starkes Bild! Das war der Traum, in dem sich Goran für eine der beiden Frauen entscheiden sollte. Ich glaube, Alfons hat die beiden darin so richtig angepriesen, ganz nach dem Motto "Möchtest du Tina, die Mütterliche, die sich immer kümmert – oder möchtest du die heiße Coco". Das war witzig. Im Endeffekt hat sich Goran allerdings für keine entschieden, sondern für seine Karriere. Oder vielleicht auch für Alfons. Ich würde mich jederzeit für Alfons entscheiden. (lacht) Nach diesem Traum hat Goran jedenfalls beschlossen, nach Argentinien zu gehen und eine Telenovela zu drehen – auch ohne Tina.

Mein Gott, da könnte ich so viel erzählen. Das war einfach nur krass! Das war an meinem letzten Drehtag. Normalerweise stellt man da abends nach Drehschluss ein paar Getränke hin und verabschiedet sich in Ruhe von allen. Aber mir hatten an dem Tag morgens schon einige abgesagt. Ich konnte es zwar verstehen, schließlich wollen viele an einem Freitagabend einfach zu ihren Familien nach Hause, aber ich war trotzdem etwas enttäuscht. Und dann kam meine letzte Szene. Ich war völlig ahnungslos und dachte wirklich, dass wir nochmal drehen müssen. Dann wird auf einmal dieser Waschtisch rausgefahren und alle haben losgelegt. Ich war wirklich perplex. Ich wollte lachen und einfach nur weinen. Es war so schön!