Bye-bye, Annabelle: Abschiedsinterview mit Jenny Löffler
Die "Sturm"-Darstellerin über ihren Ausstieg, ihre Rolle als "Biest" und Annabelle Sullivans extreme Entwicklung zum Bösen
Willensstark, verführerisch, einsam – mit diesen Worten beschreibt Jenny Löffler ihre Rolle der Annabelle Sullivan, die sie seit September 2018 am "Fürstenhof" verkörperte. Annabelle weiß ganz genau, was sie will – und wie sie es ohne großen Aufwand bekommt. Hinter den sanft wirkenden Augen verbirgt sich allerdings eine dunkle Seite, die immer dann zum Vorschein kommt, wenn Annabelle sich betrogen fühlt.
Als sie Joshua kennenlernt, ist Annabelle sofort angetan. Er fällt zwar nicht direkt in ihr Beuteschema, aber als Saalfeld-Spross wäre er ja keine schlechte Partie. Deshalb ist Annabelle schon bald klar: der oder keiner! Und wenn sie ihn nicht haben kann, dann kriegt ihn auch keine andere. Erst recht nicht ihre kleine Schwester. Der Hass auf Denise wird so groß, dass sie zu äußerst drastischen Mitteln greift, um ihre Ziele zu erreichen – bis sie schließlich zur Mörderin wird.
Jetzt hat sie ihre gerechte Strafe bekommen: lebenslänglich. Wir haben mit Jenny Löffler anlässlich ihres Ausstiegs gesprochen.
Erinnerst Du dich noch an den Moment, als du die Zusage für die Rolle der Annabelle Sullivan bekommen hast?
Oh ja, noch sehr genau! Ich war gerade im Park joggen, als mich meine Agentur anrief und mir mitteilte, dass der "Sturm" mich haben will. Ich hatte sofort riesige Glücksgefühle und ein extremes Kribbeln im Bauch, sodass ich dann mindestens eine Stunde, grinsend wie ein Honigkuchenpferd, durch den ganzen Park gelaufen bin.
Wie hast Du deinen ersten Drehtag erlebt?
Unglaublich toll! Alle haben mir das Gefühl gegeben, schon immer Teil von ihnen zu sein, mir alles gezeigt und erklärt. Ich konnte mich also total fallen lassen und einfach drauf losspielen.
Wie hast Du dich auf deine Rolle als Annabelle Sullivan vorbereitet?
Ich habe mir mehrfach die Rollenbeschreibung und Szenen der Annabelle, aber auch die meiner Spielpartner, durchgelesen. Ich suchte nach ihren Haltungen, ihrem inneren Antrieb, indem ich auch meine eigenen Lebenserfahrungen als Grundlage nahm. So kreierte ich im Prinzip Woche für Woche eine Lebensgeschichte, eine Persönlichkeit für meine Figur.
Annabelle hat eine extreme Entwicklung zum Bösen hinter sich. Hat Dir diese Verwandlung Spaß gemacht?
Ja. Ich durfte während meiner Zeit bei SDL so viele verschiedene Facetten spielen, das war unglaublich bereichernd. Und trotz Verwandlung ist Annabelle eben nicht nur "böse" – sie hat nach wie vor ihre traurigen, verletzlichen, schwachen und auch lustigen oder fröhlichen Momente. Ich bin sehr dankbar, dass ich diese Vielfalt spielen durfte.
Gibt es einen Satz, den Du im vergangenen Jahr besonders oft sagen musstest?
Als Annabelle? Naja, vielleicht: "Ich wollte das nicht!" ;-)
In welche Rolle Deiner Kollegen wärst du gerne mal für einen Tag geschlüpft?
Eigentlich in alle, die mal eine Reitszene hatten. Kurz vor "Sturm der Liebe" habe ich mit dem Reiten begonnen und ich würde das sehr gerne weitermachen.
Was vermisst Du am "Sturm" am meisten?
Das gesamte Team! Wir sind von Anfang an eine große Familie gewesen und ich konnte jedem einzelnen vertrauen. Und zum Glück haben wir auch alle noch Kontakt!
Nach den Erfahrungen am Set vom "Sturm", wo möchtest Du schauspielerisch noch hin? Wo siehst Du dich in ein paar Jahren?
Ich hoffe, viele tolle Projekte drehen zu können. Es gibt so vieles, was mich interessiert und was ich gerne mal spielen möchte: Ob Fantasie, Tanzfilm, Krimi, Film, TV oder auch Theater, ich kann mir alles vorstellen. Ein großer Wunsch von mir ist es auch, international zu arbeiten. Zum einen, weil ich Sprachen liebe und zum anderen, weil ich voller Reiselust bin – es wäre toll, das mit dem Beruf verbinden zu können.
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