Bye-bye, Dirk: Abschiedsinterview mit Markus Pfeiffer
Der Schauspieler über seinen Ausstieg, Serien-Ehefrau Julia Grimpe und seine Rolle als Schlitzohr
Der Krug geht solange zum Brunnen bis er bricht – mit diesen Worten beschreibt Markus Pfeiffer die Rolle des Dirk Baumgartner, die er rund sieben Monate am "Fürstenhof" verkörperte. Dirk Baumgartner stattete seiner Noch-Ehefrau Linda in Bichleim einen Überraschungs-Besuch ab. Denn obwohl er sie immer wieder betrogen hat, will Dirk sie nicht so einfach hergeben – erst recht nicht an Chefkoch André Konopka. Und so lässt Dirk nichts unversucht, um Linda zurückzugewinnen. Doch am Ende muss Dirk bitter erkennen, dass er alle Menschen, die ihm etwas bedeuten, von sich gestoßen hat …
Wir haben mit Markus Pfeiffer anlässlich seines Ausstiegs gesprochen.
Erinnerst Du Dich noch an den Moment, als Du die Zusage für die Rolle des Dirk Baumgartner bekommen hast?
Ja, da wurde ich gerade vom Set der "Rosenheim Cops" nach Hause gefahren, als meine Agentin anrief und mit total trauriger Stimme sagte, dass sie eben mit Silke Klug-Bader von der Casting-Abteilung der Bavaria Fiction telefoniert habe. Dann kam eine lange Pause, bis sie lachend sagte: "Du hast die Rolle!"
Wie hast Du Deinen ersten Drehtag erlebt?
Ich erinnere mich nur daran, dass ich mich vorsichtig ins Team integrieren wollte und alle sehr offen und nett waren, aber auch sehr fokussiert und im Arbeitsfluss.
Wie hast Du Dich auf Deine Rolle vorbereitet?
Ich bin mit der Figur einfach schwanger gegangen, wie man so schön sagt. Und habe mir immer wieder überlegt, warum Dirk wohl so handelt, was ist seine Motivation und aus welchen Wunden in seinem Leben resultiert diese.
In welche Rolle Deiner Kollegen wärst Du gerne mal für einen Tag geschlüpft?
Ich wäre echt gern mal Bela gewesen oder auch Lucy. Auch Hildgard und Alfons Sonnbichler hätten mich schauspielerisch gereizt, haha, das wäre ein Spaß!
Dirk hatte es faustdick hinter den Ohren. Hat es Dir gefallen ein Schlitzohr zu spielen?
Deswegen bin ich ja überhaupt erst zum Casting gegangen, solche Rollen machen meist mehr Spaß, oder sagen wir mal: Man kann sie facettenreicher gestalten.
Was war das Verrückteste, das Dir am Set passiert ist?
Das war die Szene, in der Dirk und Linda Basketball spielen. Es stand so nicht im Drehbuch, aber als Angeber-Dirk habe ich mich in der Probe beim finalen Wurf mit dem Rücken zum Korb positioniert und der Regisseur sagte mir, dass ich beim Dreh dann spielen sollte, dass ich getroffen hätte. Und wenn ich beim Dreh träfe, würde er nach Drehschluss Bier spendieren. In der Probe ging es daneben, aber als die Kamera lief, traf ich tatsächlich und das Team musste sich total zusammenreißen, um nicht in die Aufnahme zu jubeln.
Was vermisst Du am "Sturm" am meisten?
Meinen täglichen Weg mit dem Radl durch den Wald zur Arbeit, das leckere Catering beim Außendreh und die Gespräche übers Leben und die Albereien mit dem Team.
Wo möchtest Du karrieretechnisch noch hin? Wo siehst Du Dich in ein paar Jahren?
Ich würde jetzt gern bei dem ein oder anderen 90-Minüter mitspielen oder auch gern im Team sein, wenn ein neues Format bzw. eine neue Serie aus der Taufe gehoben wird. Langfristig werde ich aber auch wieder therapeutisch arbeiten.
Das Interview führte Susanne Engstle für DasErste.de
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