Bye-bye, Lucy: Abschiedsinterview mit Jennifer Siemann
Kämpferin, treu, impulsiv – mit diesen Worten beschreibt Jennifer Siemann die Rolle der Lucy Ehrlinger, die sie seit Juli 2019 am "Fürstenhof" verkörperte.
Lucy hat in ihrem Leben schon viel erlebt und ausprobiert, bevor sie an den "Fürstenhof" kam, um ihre Schwester Romy zu besuchen. Nach deren dramatischen Tod und der unglücklichen Liebesgeschichte mit Bela und Paul hat sie in Joell nun ihr großes Glück gefunden. Und nicht nur das, mit dem neuen Job in London kann sie auch endlich ihrer großen Leidenschaft als PR-Managerin nachgehen.
Wir haben mit Jennifer Siemann anlässlich ihres Ausstiegs gesprochen.
Erinnerst Du Dich noch an den Moment, als Du die Zusage für die Rolle der Lucy bekommen hast?
Ja, da hatte ich Akupunkturnadeln im Ohr und hörte Entspannungsmusik, als das Telefon vibrierte. Ich entschied mich für die Entspannung, der ich natürlich ab diesem Moment nur gezwungen folgen konnte, und rief später die Casterin zurück. Zuerst bekam ich eine Absage für die Rolle der Traumfrau, denn Léa und ich hatten beide für diese Position vorgesprochen. Doch noch im gleichen Atemzug bot man mir eine andere Rolle an: Lucy.
Wie hast Du Deinen ersten Drehtag erlebt?
Ich habe mich am Set vom "Fürstenhof" mehrfach übergeben und wurde aufgrund einer Lebensmittelvergiftung ins Krankenhaus geliefert. Mein mitgebrachtes Brötchen von der Tanke war wohl der Übeltäter. Désirée von Delft trat in diesem Moment ihren ersten Dienst als Serien-Schwester an und begleitet mich sogar ins Krankenhaus. Ab dem Moment war uns beiden klar: "Wenn Lucy kommt, wird's wild."
Wie hast Du Dich auf Deine Rolle vorbereitet?
Ich habe meine Rolle für die erste Zeit durchgeplant, da ich die Storyline ungefähr kannte. Dazu habe ich mir zu jedem Spielpartner überlegt, was meine Rolle von dieser Person will. Und warum sie etwas will. Wo liegen ihre Narben und wo versucht sie diese zu heilen oder zu verstecken. Wo möchte sie in ihrem Leben hin. Ich hatte bereits vor Drehbeginn eine klare Vorstellung von Lucy. Um dem treu zu bleiben, habe ich immer wieder mal Sätze für Lucy im Drehbuch angepasst oder neu erfunden.
Gab es eine Szene Deiner Kolleginnen oder Kollegen, die Du selbst gerne gespielt hättest?
Ja, als Léa (Rolle Franzi) in der Hochzeitskutsche saß. Lucy hätte ich gerne als Braut gespielt.
Was war Dein schönstes Erlebnis am Set?
Als unser Regisseur Felix Bärwald mit Peter Lewys Preston und mir das Musikvideo zu "Fly Me To The Moon" gedreht hat. Unseren Song mit diesem talentierten Team, den tollen Kameras und in dieser wundervollen Kulisse zu drehen, war ein echter "Dreams come true"-Moment. Ich kam mir vor wie in einem Musikfilm. Ich wollte schon immer so etwas erleben. Es war magisch und mein absolutes Highlight.
Gibt es einen Job am Set, den Du gerne mal für einen Tag ausprobieren würdest?
Ja, für einen Tag in der Geschäftsführung der Bavaria sitzen.
Was vermisst Du am "Sturm" am meisten?
Die Veranstaltungen, zu denen wir (vor Corona) immer wieder eingeladen worden sind. Allerdings ist diese Sehnsucht danach bestimmt nur aufgrund der aktuellen Weltlage zu präsent. Auch die eine oder andere Person vermisse ich sowie Muckelchen (so hieß 'Pony' in echt).
Wo möchtest Du karrieretechnisch noch hin? Wo siehst Du Dich in ein paar Jahren?
Ich spreche generell nicht über meine Pläne und Wünsche in der Zukunft. Ein gutes Rezept übrigens für jedermann/-frau.
Das Interview führte Veronika Kolbeck für DasErste.de
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