Bye-bye, Max: Abschiedsinterview mit Stefan Hartmann
Der Schauspieler über Quatsch und Pannen am Set – und seinen Regiewunsch
Lustvoll, neugierig, zuverlässig – mit diesen Worten beschreibt Stefan Hartmann die Rolle des Max Richter, die er über zweieinhalb Jahre lang am "Fürstenhof" verkörperte. Wir haben mit dem Schauspieler anlässlich seines Ausstiegs gesprochen.
Erinnerst du dich noch an den Moment, als du die Zusage für die Rolle des Max bekommen hast?
Ja, sehr genau sogar. Ich bin aus allen Wolken gefallen. Es war Mitte 2020, kein leichtes Jahr. Freischaffende Künstler blieben, wie viele andere, leider auf der Strecke. Und mir wurde so ein Glück beschert. Meine erste Rolle im Fernsehen, weg von der Bühne und dann auch noch in Europas erfolgreichster Telenovela. Den Moment vergesse ich nicht mehr!!
Wie hast du deinen ersten Drehtag erlebt?
Als ein Wechselbad zwischen Freude, Nervosität und totaler Herzlichkeit. Aber danach dachte ich mir insgeheim: Na, hoffentlich merkt niemand, dass ich das eigentlich gar nicht kann. Ich glaube, sie haben es bis heute nicht gemerkt!
Wie hast du dich auf deine Rolle vorbereitet?
Drehbücher lesen, einen ersten Eindruck gewinnen. Drehbücher weglegen. Drehbücher wieder nehmen, nochmal lesen. Und dann beobachten: Gibt es jemand, der wie Max geht, steht, lacht oder spricht? Was hat er für Eigenheiten? Alles Fragen, die man sich in so einer Vorbereitung stellt. Wenn man dann am Set steht, ist das alles wieder weg, Gott sei Dank! Aber der Körper erinnert sich an die Beobachtungen, das Gefühl beim Lesen. Und dann entwickelt sich eben ein Max daraus!
Gab es eine Szene deiner Kolleginnen oder Kollegen, die du selbst gerne gespielt hättest?
Es gab da mal eine Szene zwischen Florian (Arne Löber) und Erik (Sven Waasner) in – damals noch – Florians Hütte. Ich habe sie später in der Ausstrahlung gesehen und die war von beiden Kollegen so phänomenal gespielt, das Licht war perfekt, die Kameraeinstellungen, der Schnitt, alles harmonierte. Da war ich doch neidisch, nicht Teil davon gewesen zu sein.
Was war das Verrückteste, das dir am Set passiert ist?
Ich klopfte an die Tür, um aufzutreten und die Klingel – nur mit Klebeband an der Wand befestigt – fiel auf den Boden. In sich so absurd, dass ich danach nicht mehr spielen konnte. Stefan: null, Klingel: eins.
Gibt es einen Job am Set, den du gerne mal für einen Tag ausprobieren würdest?
Ganz klar: Regie!
Was vermisst du am "Sturm" am meisten?
Spielen, Quatsch machen. Und natürlich die Kollegen.
Wo möchtest du karrieretechnisch noch hin? Wo siehst du dich in ein paar Jahren?
Ich denke nur noch selten über Karriere nach. Das löst bei mir inneren Stress und Beklemmungen aus. Sowas bringt mich nicht weiter. Ich will weiterhin tolle Rollen und Geschichten erzählen dürfen. Wenn das klappt, dann bin ich Job technisch zufrieden.
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