Lilian Naumann im Gespräch
"Es macht Spaß, eine Nonne zu spielen."
Helene Hagendorf hat sich einem Leben für den Glauben verschrieben und ist seit Folge 2008 am Fürstenhof zu sehen. Sie trägt ein dunkles Geheimnis mit sich, denn Helene ist nicht einfach so Nonne geworden. Zudem verliebt sie sich in Martin, den Dorfpfarrer – eine brisante Geschichte und eine spannende Rolle für Schauspielerin Lilian Naumann! Wie es sich anfühlt, den ganzen Tag die Robe einer Nonne zu tragen, was für ein Mensch Helene ist und warum Lilian Paris als zweite Heimat betrachtet, verrät sie im Interview.
Du übernimmst im "Sturm der Liebe" die ungewöhnliche Rolle einer Nonne. Worin liegt für Dich der Reiz der Rolle?
Es macht Spaß, eine Nonne zu spielen. Eine solche Figur ist doch etwas sehr Spezielles. Ein Mensch, der sein Leben dem Glauben widmet, alles Weltliche und alles Erlebte hinter sich lässt und ins Kloster geht, muss einen extrem starken "Ruf" spüren – wo auch immer dieser seinen Ursprung haben mag. Das ist eben das besonders Reizvolle an der Figur: Was bewegt eine junge, lebenslustige Frau mit klaren Zielen – Helene wollte ja Medizinerin werden – dazu, plötzlich alles abzubrechen und ins Kloster zu gehen?
Welche Schwerpunkte hast du bei der Entwicklung deiner Figur gesetzt?
In Helenes Fall ist ihre Vorgeschichte sehr spannend und bietet viele Möglichkeiten für die Entwicklung dieser Figur. Helene wird ja – nicht nur was Martin betrifft – im Laufe der Geschichte in ein mehr als heftiges Wechselbad der Gefühle und einen extremen Gewissenskonflikt geworfen – das auszuloten hat mich schon besonders interessiert. Da ist eine riesengroße Zerrissenheit. Und Helene ist zudem eine äußerst lebendige, emotionale Frau, die so schnell nicht aufgibt.
Schränkt dich die Robe ein oder gibt sie dir Freiheiten?
Nein, der Habit hat mich nicht eingeschränkt. Eher im Gegenteil. Ich mag "starke" Kostüme, klare Äußerlichkeiten. Ein gutes Kostüm kann manchmal helfen, die Figur zu "erspüren". Auch eine besondere Frisur, Make-up usw. Das hat immer eine Wirkung nach innen und gibt mir Impulse, Ideen, Empfindungen.
Du hast eine Tanz- und Musikausbildung ...
Trotzdem ist Helene keine singende Nonne geworden ... Bislang wurde meine musikalische Seite bei Dreharbeiten auch noch nicht wirklich verlangt, dafür auf der Bühne umso öfter.
Wie war dein Einstieg bei "Sturm der Liebe"?
Die Kollegen und das gesamte Team haben mich sofort sehr herzlich aufgenommen. Man muss ja doch erst einmal ein wenig hineinwachsen in die Arbeits-Strukturen einer Telenovela und das rasante Dreh-Tempo. Mona Seefried zum Beispiel, mit der ich ja sehr viel zu tun habe im "Sturm", ist mir vom ersten Tag an mit großer Offenheit begegnet. Es war eine Freude, mit ihr zu spielen. Es gab für mich auch ein paar freudige Wiedersehen mit alten Bekannten im Team und den Schauspielern. Mit Sepp Schauer zum Beispiel habe ich bereits mehrmals zusammen vor der Kamera gestanden und das Arbeiten mit ihm macht mir immer großen Spaß.
Du hast laut Agentur einen Wohnsitz in Paris ...
Paris ist immer schon meine zweite Heimat. Ich habe bereits als Kind jedes Jahr viel Zeit in Frankreich verbracht. Ein Teil meiner Familie lebt dort und natürlich auch viele Freunde. In den letzten Jahren habe ich dann überwiegend in Paris gelebt, habe dort in ein paar Theater-Projekten gespielt und bin sonst zu Dreh-, oder Theaterarbeiten nach Deutschland gependelt. Inzwischen verlagert sich mein Lebensmittelpunkt aus privaten Gründen wieder mehr hierher. Paris bleibt aber mein zweites Zuhause.
Seit dem 20. Juni 2014 bist du im Fernsehen in "Sturm der Liebe" zu sehen ...
Da ich bislang noch keine Daily gemacht hatte, war es für mich auch etwas Neues, über einen so langen Zeitraum hinweg jeden Tag mit einer aktuellen Arbeit im TV zu sehen zu sein. Aber ich habe mich sehr auf die Ausstrahlung meiner ersten Folge gefreut und war gespannt, wie die Figur beim Publikum ankommt.
Sicherlich gibt es schon Reaktionen?
Ja, es ist unglaublich, welche Reichweite die Serie hat. Ich werde immer wieder auf der Straße angesprochen und erhalte Nachrichten in den sozialen Netzwerken. Ich freue mich sehr über diese vielen positiven Reaktionen! Man kann ja vorher nie wissen, ob eine Figur angenommen wird.
Vielen Dank für das Interview!
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