Kai Albrecht im Interview
"Sebastian hat nun eine positivere Sicht auf das Leben."
In der 10. "Sturm der Liebe"-Staffel war er der Handlanger einer teuflischen Tyrannin. Doch jetzt hat Sebastian sein Leben neu geordnet – nicht zuletzt wegen seiner großen Liebe Luisa Reisiger. Wir haben mit Darsteller Kai Albrecht über Sebastians Wandel vom Bad Guy zum Traummann der 11. Staffel gesprochen.
DasErste.de: Im Juni 2014 hattest du deinen ersten Drehtag. Damals war deine Rolle zunächst nur auf ein paar Monate angelegt.
Tatsächlich hatte ich auch das Traummann-Casting mitgemacht – aber ich war damals froh, dass es auf die Rolle des Antagonisten hinausgelaufen ist.
Was mochtest du an deiner Figur in der vergangenen Staffel besonders ?
In schauspielerischer Hinsicht finde ich es sehr spannend, jemanden auf hintergründige, ironische Art und Weise aufs Glatteis zu führen und ihn beim Scheitern zu beobachten.
Sebastian konnte ziemlich direkt und fies sein.
Aber er war doch schwer krank (lacht). Es ging schließlich um Leben und Tod und Sebastian musste einen Weg finden, um an das Geld für seine Therapie zu kommen. In Anbetracht seines schweren Schicksals kann man sein Verhalten vielleicht verstehen – entschuldigen kann man es nicht.
Ist er in dieser Staffel weniger ich-bezogen?
Das schon, aber er lässt sich immer noch ungern die Butter vom Brot nehmen. Immerhin ist nun diese wunderbare Frau in seinem Leben aufgetaucht, für deren Liebe es sich zu kämpfen lohnt.
Warst du sofort begeistert von der Idee, dass Sebastian sich hin zu einem "Good Guy“ entwickeln soll?
Zunächst war ich ein wenig skeptisch, da ich meine Rolle in ihrer bisherigen Form sehr spannend fand und Angst hatte, dass ihre Vielschichtigkeit verloren gehen könnte. Aber andererseits hat mich die Herausforderung, dass Sebastian eine so entscheidende Veränderung durchleben soll, auch sehr gereizt. Abgesehen davon bin ich davor noch nie als "Good Guy“ besetzt worden.
Woran lag das deiner Meinung nach?
Vielleicht auch ein bisschen an meiner Physiognomik, das heißt meinem äußeren Auftreten, das man mit einem bestimmten Charakter verbindet, oder vielleicht habe ich bei Castings bisher einen eher einen zwielichtigen Eindruck gemacht (lacht).
Oder wolltest du bewusst für die Antagonisten-Rollen besetzt werden, da sie einem Schauspieler oft mehr Spielmöglichkeiten bieten?
Das dachte ich zumindest eine ganze Zeit lang – aber die letzten Monate bei "Sturm der Liebe" haben mich eines Besseren belehrt.
Gab es deiner Meinung nach einen bestimmten Schlüsselmoment in der vergangenen Staffel, der für Sebastians Veränderung entscheidend war?
Einen richtigen entscheidenden Moment könnte ich nicht benennen. Ich habe bemerkt, dass Sebastian seine Taten auf einmal viel stärker hinterfragt und sich oft dafür entschuldigt hat. "C’est la vie", "was passiert ist, ist passiert" – das war Sebastians Lebenseinstellung über weite Strecken der 10. Staffel hinweg. So hinterhältig und eiskalt wie Patrizia war Sebastian aber nie.
Findest du es gut, dass Sebastian auch in der 11. Staffel immer noch ein paar seiner alten Charakterzüge beibehält?
Ja, das ist sehr wichtig! Schließlich ist kein Mensch nur gut oder böse. Und gerade wenn man verliebt ist, tut man manchmal Dinge, die man sich selbst nicht erklären kann ...
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