Was war, was ist, und wie geht's weiter?
Ein Gespräch mit Produzentin Bea Schmidt und Chefautor Dr. Peter Süß
Es ist wie bei Romeo und Julia: Lukas und Sandra haben sich nicht von ihren zerstrittenen Elternhäusern beeinflussen lassen – und können, anders als das tragische Vorbild, nun endlich ihre Liebe gemeinsam leben. Sie geben sich öffentlich das Jawort und verlassen gemeinsam den Fürstenhof, wie so viele Paare vor ihnen.
Und nun kommen Eva und Robert. Robert, der einst seine große Liebe Miriam fand – und sie nun auf tragische Weise verliert: Miriam stirbt bei der Geburt des Babys und Robert kehrt allein mit Tochter Valentina an den Fürstenhof zurück.
Eine tragische Geschichte – die von den Autoren von "Sturm der Liebe" natürlich extra so eingefädelt wurde. "Zur 1000. Folge der Serie war Lorenzo Patané zu Gast am Set – und ich hatte schon vorher mal mit der Idee gespielt, den Darsteller wieder in die Serie zurückzuholen", erzählt Chefautor Dr. Peter Süß. "Wir haben uns zusammengesetzt und unterhalten. Schnell war klar, dass Lorenzo wieder als Koch Robert in der Hotelküche stehen wird. Der Zeitpunkt war ideal: Als Überraschung haben wir damals dann noch schnell in die letzte Szene eingebaut, dass Miriam schwanger ist – so konnten wir nun auf dieses Vorwissen zurückgreifen."
Von langer Hand sind also die Irrungen und Wirrungen am Fürstenhof geplant. Zwölf bis 13 Autoren kommen immer wieder zusammen, um die Zukunft der Liebesgeschichten und Intrigen zu besprechen. "Das Ende einer Geschichte kennen wir danach im Detail noch nicht ganz genau", sagt Bea Schmidt, Produzentin der Serie. "Die Figuren entwickeln sich immer weiter und dann passen die Autoren die Geschichten manchmal auch daraufhin an." "Ja, das stimmt", wirft Dr. Peter Süß ein. "Und oft kann man auch unvollendete Geschichten aus einer Staffel mit in die andere hinüberziehen – wie zum Beispiel die Geschichte von Markus Zastrow." Markus Zastrow? Der (tote) Sohn von Cosima und Götz? Vielleicht werden wir also von ihm noch mehr zu hören – und sogar zu sehen – bekommen!
Aber zurück zu Robert und seinem Liebesleben: Ist es denn möglich, dass diese große Liebe, die Robert zu Miriam empfunden hat, ersetzbar ist? Viele Fans der Serie haben sich das im Forum der Serie und auf der Facebook-Fanpage gefragt. Und: Hat man als Autor nicht auch Skrupel, eine Figur sterben zu lassen?
"Sowas ist natürlich immer ein bisschen schwierig", gesteht der Chefautor. "Aber bei Miriams Tod war ich da recht unsentimental: Solange es einer guten Story dient, muss es eben so geschehen. Die Geschichte mit Robert und Miriam liegt nun auch drei Jahre zurück. Bei einer Figur aus den kürzlich vergangenen Staffeln – Emma etwa – wäre es mir bestimmt schwerer gefallen." Bei der redaktionellen Abnahme von Miriams Beerdigungsszene sind auch in der Produktion einige Augen feucht geworden. Produzentin Bea Schmidt: "Das war eine der bewegendsten und intensivsten Szenen der Serie."
Durch Tod und Leid, Liebe und Freude: Die Zuschauer sind "Sturm der Liebe" über viele Folgen hinweg treu geblieben. Peter Süß denkt an die Anfänge zurück: "Wir haben bisher viele Sachen in einer Telenovela gemacht, die absolute Neuerungen waren." "Sturm der Liebe" hatte etwa mit Laura die erste dunkelhaarige Hauptfigur. "Selbst das war damals, zu Beginn der Serie, schon ein Tabubruch", erinnert sich Süß. "Nun mögen wir es, die Zuschauer mit neuen Ideen herauszufordern. Wir möchten Überraschungsmomente schaffen und immer neue Spannung aufbauen – und ich hoffe, das wird uns auch mit Lorenzo Patané und Uta Kargel wieder gelingen."
Wahrscheinlich liegt in eben diesen Überraschungsmomenten und der Spannung auch der Grund für den Erfolg der Serie. "Darin und auch in den vielen unterschiedlichen Figuren und deren Geschichten, die alles abdecken: von hoher Dramatik bis hin zu Komik", fügt Peter Süß hinzu. "Und wir freuen uns über die guten Darsteller, die als Typen absolut auf ihre Rolle passen", erläutert Bea Schmidt. "Schön, dass wir Lorenzo noch einmal für eine Staffel gewinnen konnten!"
Das sehen die Fans ähnlich. User IQBestie schreibt im Forum zur Serie "Finde ich schön mutig und angenehm unkonventionell, das Recycling des bereits dagewesenen Robert als männlichen Hauptdarsteller des künftigen Liebespaars im Mittelpunkt. Der Schauspieler wie seine Figur derzeit haben sich spannend entwickelt. Ich freue mich auf die künftigen Folgen."
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