Do., 02.02.23 | 05:30 Uhr
FDP-Vize Vogel fordert neues Arbeitszeitgesetz
Modernere Regeln für selbstbestimmtes Arbeiten
In drei Jahren hat die Corona-Pandemie die Arbeitswelt vieler massiv verändert. Homeoffice beispielsweise ist viel normaler geworden und das ist gut, sagt FDP-Vize Johannes Vogel. Er plädiert für mehr Flexibilität für Arbeitnehmende. Das mache die Menschen nachweislich glücklicher.
Werben für das niederländische Modell
Am rechtlichen Rahmen gelte es weiter zu schrauben, so Vogel. Als Vorbild nennt der Liberale die Niederlande: "Ich war schon vor der Corona-Krise für das niederländische Modell. Die haben einen Eröterungsanspruch auf Homeoffice, aber eben auch einen flexiblen Rahmen für die Arbeitszeit- und Ortsbestimmung. Wir brauchten vor der Krise den Kulturwandel, den haben wir jetzt durch die Krise bekommen. Jetzt brauchen wir das moderne Recht, weil es doch absurd ist, wenn jeden Tag millionenfach gegen die Gesetze verstoßen wird."
Mehr Glück durch Selbstbestimmung
Es gehe nicht darum, dass mehr in Summe gearbeitet werde, sondern um die Selbstbestimmung der Menschen, zu entscheiden wann und von wo sie arbeiteten. "Die Regeln, das veraltete Arbeitszeitgesetz, verbieten das. Da haben wir dringenden Modernisierungsbedarf", so Vogel weiter. Eine australische Studie zeige, dass mehr Selbstbestimmung, die Menschen nicht nur zufriedener mache, sondern auch bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf hilfreich sei.
Die Sorge um die Gemeinschaft bei mehr Homeoffice teilt Vogel nicht: "Es geht ja um den Mix. Vor Corona hatten wir zu wenig Homeoffice und in Corona hatten wir zu viel. Jetzt ist die Chance da, dass sich das Pendel in der Mitte auspendelt, das Schlüsselwort dafür ist in meinen Augen Selbstbestimmung. Das macht Menschen glücklicher und spricht nicht gegen Gemeinschaft - im Gegenteil."
Stand: 02.02.2023 11:36 Uhr