Die Darsteller

Katharina Marie Schubert als Esther Baumann

Esther Baumann (Katharina Schubert) am Bett ihres Sohnes Hannes Baumann (Mikke Rasch). Ein angebliches Zucken seines Fuß lässt sie wieder hoffen.
 | Bild: MDR / Volker Roloff

Esther kann nicht loslassen. Sich selbst und anderen verzeiht sie keine Schwäche. Job, Kinder, Ehemann – alles hat sie im Griff, jeden Tag, rund um die Uhr. Sie glaubt, sich und ihre Familie damit vor allen Problemen schützen zu können. Dass sie damit allerdings andere überfordert und Probleme überhaupt erst heraufbeschwört, merkt sie viel zu spät. Ihre Ehe ist bereits daran gescheitert, weil ihr Ehemann sich dem Druck nicht mehr gewachsen fühlte. Das Verhältnis zu ihrer Tochter ist auch schon zum Zerreißen gespannt. Esther glaubt, dass nur die Anderen Probleme verursachen, weil sie Schwächen zeigen. Jetzt lernt sie, dass in der wirklichen Not ganz andere Qualitäten zum Vorschein kommen können.

Carlo Ljubek als Frank Baumann

Frank Baumann (Carlo Ljubek) trägt seinen verletzten Sohn Hannes Baumann (Mikke Rasch) vom Platz.
 | Bild: MDR / Volker Roloff

Jahrelang hat er versucht, Esthers Ansprüchen zu genügen, hat (wie ihr Vater) eine eigene Firma gegründet, war für seine Kinder da, für seine Frau, für seine Freunde. Doch irgendwann hat er sich eingestanden, dass er das nicht länger kann. Er hat sich gehen lassen – mit einer anderen. Im Grunde war das schon eine Entscheidung, doch Esther war es, die die Ehe daraufhin beendet hat. Und während Esther zu wenig loslässt – lässt er zu schnell los. Er hat sogar in gewisser Weise aufgegeben und glaubt nicht mehr an sich selbst. Jetzt, in der größten Not, lernt er zum ersten Mal wieder seine Stärken kennen und erkennt, dass man ruhig und mit Bedacht handeln kann, ohne dabei schwach zu sein.

Sarah Mahita als Tina

Frank Baumann (Carlo Ljubek), Esther Baumann (Katharina Marie Schubert) und Tina Baumann (Sarah Mahita) stehen vor Esthers Haus. Sie bittet ihn mit reinzukommen.
 | Bild: MDR / Volker Roloff

Pubertät pur. Tina funktioniert nicht, sie hat ihren eigenen Kopf, sie will Party, der kleine Bruder nervt, die Mutter nervt, der Vater nervt. Mit ihrer Mutter gerät sie inzwischen sofort aneinander, ihr Vater hat als „Außenseiter“ die einfachere Position und erreicht sie noch halbwegs. Außerdem spürt Tina, dass er sie im Gegensatz zur Mutter akzeptiert, wie sie ist. Der Hirntod ihres Bruders wirft bei ihr die existenziellen Fragen auf, die bisher nie ein Thema waren. Nach einer tragischen Eskalation des Familienstreits begreift sie selber – und auch ihre Mutter –, dass sie Gutes will und Gutes kann.

»Man braucht einen starken Glauben, um so eine extreme Situation zu überleben, durchzustehen und danach weiter nach vorne zu gucken. Religiös muss der Glauben meiner Meinung nach nicht unbedingt sein.«

Mikke Rasch als Hannes

Hannes Baumann (Mikke Rasch) im Tor.
 | Bild: MDR / Volker Roloff

Hannes ist ein fröhlicher kleiner Junge, der die Trennung seiner Eltern gut verarbeitet hat. Seine große Leidenschaft ist das Fußballspielen. Das wird ihm zum Verhängnis, als ihn ein Ball am Kopf trifft. Seine Eltern können dabei nur fassungslos zusehen. Dieser Moment wird das Leben aller dramatisch verändern. Er bittet seine Mutter auf dem Weg ins Krankenhaus, dass sie ihn festhält. An diesen Moment wird sich Esther immer erinnern. Hannes wird auch ohne Bewusstsein stets spüren, dass seine Familie am Krankenbett für ihn da ist und ihn liebt. Er ist für alle etwas ganz Besonderes.

Ivan Anderson als Hatice

Yusuf Eroglu (Ilyes Moutaoukkil) liegt in einem Zimmer mit Hannes Baumann, seine Mutter Hatice Eroglu (Ivan Anderson) wacht an seinem Bett. Er liegt ebenfalls im Koma.
 | Bild: MDR / Volker Roloff

Die Mutter des kleinen Yusuf wird in ihrer existenziellen Krise von einer großen, zusammenstehenden Familie getragen. Doch als sie wirklich Angst um das Leben ihres Sohnes hat, helfen ihr Tanten und Onkel nicht weiter. Sie nähert sich Esther, denn nur die andere Mutter kann – über die Kulturen hinweg – nachvollziehen, wie sie sich fühlt.

Özgür Karadeniz als Bülent

Für den optimistischen Bülent ist immer alles irgendwie zu regeln, er hat alles im Griff. Er ist ein Macher. Zum ersten Mal ist er jetzt mit etwas konfrontiert, das er nicht selber in der Hand hat. Und trotzdem verliert er nie seine Zuversicht. Er ist es, der den anderen Mut und Hoffnung macht.

Aram Arami als Samet

Tina Baumann (Sarah Mahita) spricht mit Samet Eroglu (Aram Arami) auf dem Dach des Krankenhauses.
 | Bild: MDR / Volker Roloff

Hatices und Bülents Ältester ist ein moderner türkischer Junge in der Mitte zwischen zwei Kulturen. Als der sensible Jugendliche auf die verhärmte Tina trifft, ist er es, der sich öffnet, Missverständnisse abbaut und Tina hilft, ihre wahren Gefühle zu finden und zu akzeptieren.

Julia Jäger als Schwester Maria und Luise Heyer als Schwester Lisa

Hannes Baumann (Mikke Rasch) wird von Dr.Heller (Ronald Kukulies) und Schwester Maria (Julia Jäger) in den Schockraum geschoben, er ist kollabiert.
 | Bild: MDR / Volker Roloff

Die beiden Krankenschwestern versuchen, immer die Geschichte hinter den Patienten zu sehen. Bei Hannes geben sie sich besonders viel Mühe. Sei es, dass man den Jungen mit einem vertrauten T-Shirt bedeckt oder ihm im Krankenbett Mut zuspricht. Auch das Pflegepersonal geht oft an seine Grenze. So stellt besonders Schwester Lisa ihren Beruf oft in Frage. Doch beide Frauen vermitteln Zuversicht und erleichtern das Leben von Hannes und seiner Familie.

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