Fragen an Catherine Bode

als Marie Huber

Georg (Thomas Unger, re.) möchte Marie (Catherine Bode) helfen.
Georg möchte Marie helfen. | Bild: ARD Degeto / Arvid Uhlig

Marie muss damit leben, dass sie an Multipler Sklerose erkrankt ist. Besonders problematisch ist es für Marie, die immer selbstständig war, fortan Hilfe anzunehmen. Können Sie nachempfinden, dass ihr das schwerfällt?

Das ist eine der Eigenschaften, bei denen Marie und ich uns sehr, sehr ähnlich sind! Zum Glück habe ich keine Krankheit wie Marie, die mich wirklich abhängig von anderen macht. Aber mir fällt es extrem schwer, die Kontrolle abzugeben. Ich weiß natürlich, dass ich mich damit manchmal übernehme und dass auch andere Menschen sehr gute Ideen haben. Ich kann mir aber auch eingestehen, wenn ich daneben lag, ein anderer Weg der bessere ist oder ich auch einfach keine Energie mehr habe. Selbstfürsorge ist in dem Zusammenhang für mich als berufstätige Mutter von vier Kindern sehr wichtig, denn ich möchte für meine Familie und meine Freunde gerne noch sehr lange viel Energie haben!

Genau, auch das Loslassen fällt Marie ja nicht leicht, so zum Beispiel Mila eigenständig die Arbeit auf der Alpe zu überlassen. Wie gut sind Sie selbst im Loslassen?

Ich bin in meinem Leben schon ein paar Male über lange Zeit Ideen oder Träumen hinterhergerannt und habe alles danach ausgerichtet, obwohl sie mich nicht (mehr) glücklich gemacht haben. Die Vorstellung, dies oder jenes aufzugeben, erschien mir undenkbar. Zum Glück habe ich tief in mir etwas, das mich dann mehr oder weniger bewusst, so unzufrieden oder unglücklich macht, dass ich es irgendwann nicht mehr aushalte und das Ruder rumreiße, den Kahn zum Stoppen bringe. Es ist eine ganz einfache Rechnung: Ich habe ein einziges Leben, und zu lange in die falsche Richtung zu laufen, ist eine absolute Verschwendung dieses einen wertvollen Lebens. Dann lieber nochmal einen Neustart wagen, selbst wenn der Ausgang ungewiss ist. Mir war schon immer Freiheit wichtiger als Sicherheit, daher gehört Loslassen immer wieder dazu. Auch wenn es nicht einfach ist.

Marie achtet sehr auf gesunde Ernährung für ihre kleine Tochter Fritzi. Auch Fischstäbchen kannte sie nicht – die sie dann im Kindergarten aber gern wegfuttert. Sie sind selbst Mutter, stehen auch beliebte Kindergerichte auf Ihrem persönlichen Speiseplan – oder ausschließlich Gesundes?

Da ich eine leidenschaftliche Köchin bin und mich auch schon früh durch meine französische Mutter mit der Zubereitung von Gerichten und dem Umgang mit Zutaten befasst habe, ist für mich Ernährung mehr als ein „Sattbekommen“. Essen kochen und auch gemeinsam zu sich nehmen, ist ein fester Bestandteil in unserem Leben. Ich interessiere mich weder für Fertiggerichte noch bin ich eine fanatische Vertreterin einer ausschließlich gesundheitsorientierten Ernährung. Natürlich gibt es bei uns auch mal eine Fertigpizza, aber ich bereite eigentlich alles selbst zu, oft mit einfachen Zutaten, inspiriert aus der italienischen, französischen oder asiatischen Küche. Und Fleisch und Fisch (und damit Fischstäbchen) sind aus Überzeugung fast aus dem Speiseplan verschwunden. Die Tiere werden unter schlimmen Verhältnissen großgezogen, die Produktion ist schlecht fürs Klima, da reicht mir maximal ein bis zwei Mal Fleisch im Monat völlig aus. Und die Kinder kochen natürlich mit, seitdem sie einen Löffel halten können.

Mit der zwölften Folge endet die Reihe. Was fanden Sie an „Daheim in den Bergen“ am schönsten? Was nehmen Sie mit?

Das Ende der Reihe ist natürlich schmerzlich, denn über sechs Jahre wächst einem eine Figur ans Herz. Aber wie heißt es so schön: Geht eine Tür zu, geht eine andere auf. Und Loslassen ist etwas, dass ja wie gesagt auch Marie machen muss. Die Zeit, in der ich diese besondere Figur der Marie spielen durfte, die Alpe, das Allgäu, all die tollen Kollegen und Kolleginnen sind ein großes Geschenk. Mitgenommen habe ich viele wunderbare neue Menschen, die zu Freunden und Freundinnen geworden sind, und natürlich das Allgäu. Die Region habe ich so liebgewonnen, dass ich auch ohne die Dreharbeiten immer wieder gerne dort Urlaub mache und sie jedem als Reiseziel nur empfehlen kann.

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