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Wenn nicht ihr, dann wir! (2)

Die 12jährige Gagandeep kämpft in Punjab, Indien, gegen die dramatische Luftverschmutzung. Die massive Belastung ist unter anderem auf das traditionelle Abbrennen der Felder nach der Ernte zurückzuführen.
Die 12jährige Gagandeep kämpft in Punjab, Indien, gegen die dramatische Luftverschmutzung. Die massive Belastung ist unter anderem auf das traditionelle Abbrennen der Felder nach der Ernte zurückzuführen. | Bild: SWR/Radio Bremen / Sonam Rinzin

Die zwölfjährige Gagan steht neben einem brennenden Stoppelfeld und schreit einen Bauern an: "Erntereste zu verbrennen, ist verboten und schadet uns allen!" In Punjab, der einstigen Kornkammer Indiens, ist Gagan mit den fatalen Auswirkungen der industriellen Landwirtschaft konfrontiert. Das Abbrennen der Erntereste führt Jahr für Jahr zu einer katastrophalen Luftverschmutzung. Der Smog zieht bis in die Hauptstadt Delhi, die sieben Stunden Autofahrt von Punjab entfernt ist. Dort werden deswegen die Schulen geschlossen, nicht aber bei Gagan in Punjab. Zu der verbotenen Praxis, die Felder abzubrennen, kommt noch die Verpestung von Luft und Boden durch den massiven Einsatz von Chemikalien in der Landwirtschaft.  

Zwar bauen Gagans Eltern schon seit langem Bio-Baumwolle an, doch auf den Feldern nebenan werden regelmäßig Insektengifte versprüht. Die Luftverschmutzung führt bei vielen Menschen in Punjab zur Erkrankung der Atemwege. Auch Gagan hatte vor zwei Jahren eine schwere Lungenoperation. Nach einem Gespräch mit ihrer Ärztin im Krankenhaus kommt Gagan eine Idee. Sie möchte gemeinsam mit ihren Freunden eine Demo in ihrem Dorf organisieren. Unter dem Motto: "Schluss mit dem Abbrennen der Felder! Schluss mit der Chemie!" will sie ihr ganzes Dorf auf die Beine bringen, dann Punjab und Indien und am liebsten die ganze Welt. Gagan ist davon überzeugt, dass die Erwachsenen irgendwann auf die Kinder hören werden, wenn sie nur beharrlich genug gegen die Umweltverschmutzung antreten.

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