Fr., 09.12.22 | 05:30 Uhr
Bundesnetzagentur weist Kritik an LNG-Terminals zurück
"In den nächsten Jahren geht's ums Gas"
Baut Deutschland zu viele und zu große LNG-Terminals und gefährdet damit seine Klimaziele? Momentan seien elf Terminals gar nicht absehbar, sagte der Präsident der Bundesnetzagentur Klaus Müller. "Wir jetzt erst mal drei in diesem Winter errichten. Dann wollen wir gucken, was wir im nächsten Jahr bekommen. Wir brauchen die auch." Deutschland habe auch eine Verantwortung für seine Nachbarländer Österreich und Tschechien, die als Binnenländer keine Küsten haben und so auch keine LNG-Terminals bauen können. "Und traditionell ist auch immer Gas aus Deutschland durch seine Nachbarländer geflossen. Das sollten wir solidarisch im Blick behalten", sagte Müller.
"In den nächsten Jahren geht’s um Gas"
Hinsichtlich der künftigen Nutzbarkeit von LNG-Terminals mit Blick auf den Ausbau der Erneuerbaren sagte Müller: "Das ist ein Teil der Regulierungsauflagen, die z.B. die Bundesnetzagentur mit einbringen kann. Und in den nächsten Jahren geht's ums Gas", stellte Müller klar. "Ehrlich gesagt auch um Fracking-Gas aus Nordamerika z.B. Aber es ist wichtig, dass diese Terminals und die Infrastruktur, d. h. 'Wasserstoff ready', also auf grünen, regenerativen Wasserstoff vorbereitet sind. Und das wird die Zukunft sein."
Deshalb glaube er, dass ein Teil der Kritik dran vorbei gehe, sagte Bundesnetzagentur-Präsident Müller. "Wenn es uns gelingt, eben auf Wasserstoff zu setzen."
Alle LNG-Terminals seien mit Aufwand aus Wasserstoff umrüstbar. "Die Zukunft Deutschlands liegt im regenerativen Wasserstoff."
Müller sprach sich für verstärkte Investitionen in den Ausbau der LNG-Terminals aus. Um kurzfristig voranzukommen, bräuchten wir noch eine Weile die Gasversorgung. Das Ziel der Erneuerbaren dürfe man niemals aus den Augen verlieren.
LNG-Terminals "helfen uns unmittelbar"
Die drei LNG-Terminals, die diesen Winter bereits betriebsbereit sein werden, "helfen uns unmittelbar. Weil sie einen Gaszufluss organisieren." Momentan bekämen wir Gas aus Norwegen, Holland, Belgien und Frankreich. Das russische Pipeline-Gas würde zu einem kleinen Teil ersetzt durch Wilhelmshafen, Brunsbüttel und Ludmin, um die Speicher auch für den nächsten Winter wieder zu füllen.
Sorge äußerte der Präsident der Bundesnetzagentur über den aktuellen Verbrauch in Deutschland, der täglich von der Agentur gemessen wird und rief dringend dazu auf, Energie zu sparen.
Stand: 09.12.2022 08:35 Uhr
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