SENDETERMIN Do., 30.03.23 | 05:30 Uhr

Service: Frühjahrsputz für Topfpflanzen

mit Dorothée Waechter, Gartenbau-Ingenieurin

Service: Frühjahrsputz für Topfpflanzen | Video verfügbar bis 30.03.2025 | Bild: WDR

Die Tage werden wieder länger, die Temperaturen steigen und durch die höherstehende Sonne gelangt auch mehr Licht in die Wohnungen. Das ist für die Pflanzen eine wahre Wohltat, denn nun können sie den Stoffwechsel wieder "gewinnbringend" aktivieren: Sie beginnen zu wachsen. Dieser Zeitpunkt sollte jetzt unbedingt zum Umtopfen der Zimmerpflanzen genutzt werden. Dadurch wird das Wurzelwachstum angeregt und die neuen Triebe werden optimal mit Wasser und Nährstoffen versorgt.

Auch die Kübelpflanzen können nun allmählich ihre Winterquartiere verlassen. Für sie steht jetzt nicht nur der Substratwechsel auf dem Programm, sondern auch die Umgewöhnung an die Bedingungen im Freiland.

Zimmerpflanzen umtopfen

Hibiskus, Benjamin-Feige und Grünlilie werden zum Umtopfen aus Übertopf und Kulturgefäß genommen. Das anhaftende Substrat wird von den Wurzeln geklopft und dichter Wurzelfilz mit einem scharfen Messer abgeschnitten. Alle sehr langen Wurzeln und jene, die einen braunen, fauligen Eindruck machen, sollten ebenfalls kräftig eingekürzt werden. Dieser Schnitt fällt häufig schwer, aber er ist ein echter Wachstumsmotor, da die neuen Wurzeln eine bessere Produktivität besitzen.

Übergefäß und Kulturtopf werden gut gereinigt und desinfiziert. Anschließend auf den Boden etwas Blähton oder Tongranulat geben, Kultursubstrat auffüllen, den Wurzelballen hineinhalten und seitlich reichlich Erde nachfüllen. Mit den Fingern behutsam das Substrat andrücken und nochmals nachfüllen. Ein Gießrand von etwa ein bis zwei Zentimetern sollte bleiben. Abschließend angießen.

Rückschnitt

Mit dem Umtopfen ist auch der richtige Moment zum Rückschnitt gekommen. Braune Blätter und Triebe werden abgezupft bzw. abgeschnitten, restliche Blütentriebe und braune Spitzen können ebenfalls nachgeschnitten werden. Lange Ranken der Efeutute, üppige Kindel der Grünlilie und hoch geschossene Hibiskus-Zweige können jetzt eingekürzt werden, damit die Pflanze wieder harmonisch wächst und das Verhältnis von Wurzelballen zu Blatt und Trieben im Einklang ist. Bei Pflanzen wie Weihnachtsstern oder Gummibaum kann der Schnitt zu einem Saftfluss führen. Mit einem Feuerzeug lässt sich dieser unerwünschte, milchige Saft stoppen.

Kübelpflanzen umtopfen

Auch Fuchsie, Schmucklilie, Zitrus, Lorbeer, Olive und alle anderen überwinterten Kübelpflanzen freuen sich jetzt auf das Umtopfen. Bei frostfreier Witterung werden sie aus dem Winterquartier geholt und sollten zunächst ein bis zwei Tage an der frischen Luft verbringen. Anschließend wird – wie bei den Zimmerpflanzen – alles frisch getopft. Um nicht immer weiter größere Töpfe zu benötigen, hier ein Tipp: Aus dem festen Ballen werden drei bis fünf Keile von oben nach unten ausgeschnitten, die so entstandenen Lücken mit frischer Erde aufgefüllt. So kann sich die Pflanze mit noch mehr frischen Wurzeln weiter entwickeln. Auch die oberirdischen Teile werden etwas ausgeputzt und geschnitten, um den Neuaustrieb anzuregen.

Pflanzen optimal versorgen und das Schnittgut für die Anzucht nutzen

Die Kübelpflanzen werden nach dem Umtopfen an einen geschützten Ort auf der Terrasse oder an die Hauswand gestellt, damit sie sich langsam umgewöhnen. In frostigen Nächten sollten die Pflanzen noch mit Flies abgedeckt werden, mit ein paar Wäscheklammern lässt sich dieses leicht fixieren. Das anfallende Schnittgut von Zimmer- und Kübelpflanzen ist ideal für die Jungpflanzenanzucht. Meist lassen sich die Triebe oder Blätter aber auch einfach in Wasser stellen, bis sie Wurzeln gebildet haben. Dann sollten sie direkt in Erde gepflanzt werden. So kann mehr Grün in der Wohnung platziert werden.