SENDETERMIN Fr., 03.02.23 | 05:30 Uhr

Service: Pflege für Zimmerpflanzen

mit Dorothée Waechter, Gartenbau-Ingenieurin

Service: Pflege für Zimmerpflanzen | Video verfügbar bis 03.02.2025 | Bild: WDR

In der Wohnung sorgen Palmen, Farne und viele andere Grünpflanzen für eine lebendige Wohlfühlatmosphäre. Zugleich bringen Blühpflanzen Farbe auf die Fensterbank und verbessern das Klima in den Innenräumen. Zur Pflege der Pflanzen zählen der richtige Standort sowie artgerechte Wasser- und Nährstoffversorgung.

Grüne Trends für die Wohnung

Üppiges Grün verwandelt Innenräume in einen Dschungel: Große Blätter erinnern an die Tropen, während das feingliedrige Laub der Farne für eine hohe Verdunstung und damit für ein angenehmes Klima sorgen.

Für gutes Wachstum müssen die Pflanzen ausreichend hell stehen, volle Sonne vertragen die meisten Grünpflanzen jedoch nicht. Zudem schluckt Fensterglas viel Licht. Gardinen und der Abstand zum Fenster sind weitere Faktoren, die die Lichtzufuhr vermindern. Umso wichtiger ist es, schattenliebende Pflanzen in die Wohnung zu holen. Hierzu zählen vor allem Farne, aber auch Schusterpalmen und Begonien.

Gießen und düngen

Pflanzen brauchen Wasser – zu viel davon kann ihnen jedoch schaden. Wichtig ist, die Feuchtigkeit regelmäßig zu kontrollieren und nur bei trockener Erde für Nachschub zu sorgen. Ausnahmen sind Pflanzen, die viel Feuchtigkeit mögen, wie Simse oder Zyperngras.

Das Wasser sollte weich sein und Raumtemperatur haben, ideal ist Regenwasser. Bei sehr kalkhaltigem Wasser kann ein Säckchen mit Torf in die Gießkanne gehängt werden, um den Kalk aus dem Wasser zu ziehen.

Wenn im Frühling das Wachstum beginnt, sollte auch wieder gedüngt werden. Ideal ist Flüssigdünger, da sich die Dosis langsam steigern lässt. Mit dem Umtopfen in frische Erde sollte am besten bis April oder Mai gewartet werden.
Ebenso wichtig wie gießen ist eine hohe Luftfeuchtigkeit. Ob die Luft zu trocken ist, lässt sich an braunen Blattspitzen feststellen. Daher sollte jeden Morgen mit einem Wassersprüher das Blattwerk eingenebelt werden. Ein Thermometer mit Anzeige für die Luftfeuchtigkeit kann hilfreich sein.

Gesunder Dschungel

Zimmerpflanzen bringen nur Freude, wenn sie gesund sind. Dazu müssen Standort, Wasser- und Nährstoffbedarf sowie die Luftfeuchtigkeit den Ansprüchen der unterschiedlichen Pflanzen genügen.
Für den pflanzlichen Stoffwechsel ist es wichtig, die Blätter sauber zu halten. Große und längliche Blätter werden mit einem weichen, feuchten Lappen abgewischt, feineres Laub wird mit einem sanften Wasserregen aus der Dusche gereinigt. Anschließend werden die Blätter abgetrocknet und – abgesehen von den feinen Blättern des Frauenhaarfarns und ähnlich behaartem Laub – mit einem Blattglanzspray eingesprüht.

Fühlt sich die Fensterbank rund um eine Pflanze klebrig an, so deutet das auf Lausbefall hin. Dann ist es wichtig, die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen. Akut lässt sich der Befall mit einem Präparat auf Mineralölbasis in den Griff bekommen. Trockene Luft ist auch die Ursache für die Gespinste der Spinnmilben an Blättern und Triebknospen. Kräftiges Abduschen ist eine ideale Soforthilfe.
Die Übertöpfe müssen sauber gehalten werden und es sollte kein Wasser dauerhaft darin stehen.

Mitunter sind kleine schwarze Fliegen zu sehen, die um die Pflanzen schwirren. Die Trauermücken lassen sich mit Gelbtafeln anlocken. Häufig sind das Substrat und dessen Wassergehalt Ursache für den Befall. Die Trauermücke kann auch mit biologischen Präparaten aus dem Fachhandel bekämpft werden.

Darf es etwas Farbe sein?

Zum Ende des Winters kann ruhig wieder etwas Farbe in die Wohnung kommen. Auch hier leisten Zimmerpflanzen gute Dienste. Neben Dauer-Blühern wie Flammendes Käthchen und Orchideen stehen zu Beginn des Jahres viele Frühlingsblüher zur Verfügung: Azaleen, Primeln, Hyazinthen und Aschenblumen haben einen farbenfrohen Auftritt. Die meisten Arten halten länger, wenn sie über Nacht kühl gestellt werden.