Fr., 03.03.23 | 05:30 Uhr
Service: Das richtige Smartphone
mit Dennis Horn, Multimedia-Experte
Jedes Jahr kommen hunderte neue Smartphone-Modelle auf den Markt. Da fällt die Wahl, das richtige Gerät zu finden, schwer. Hier ein paar Tipps, was günstige Einsteigermodelle haben sollten, welche Geräte für mehr Geld besser sind und, ob sich richtig teure High-End-Smartphones tatsächlich lohnen.
Trends auf dem Mobile World Congress 2023
Auf dem wichtigsten Branchentreff der Mobilfunkszene in Barcelona finden sich die Trends des Jahres. So werden die Kameras in Smartphones immer besser. Das Kamerasystem des neuen Xiaomi 13 Pro deckt beispielsweise Brennweiten von 14 mm bis 75 mm ab und besteht aus einer 23 mm Weitwinkel-Hauptkamera, einer 75mm Floating-Telekamera sowie einer 14 mm Ultra-Weitwinkelkamera. Der Sensor ist zudem der größte, der jemals in einem Smartphone verbaut wurde.
Motorola zeigt ein Gerät, dessen Display sich aufrollen lässt und Nokia stellt mit dem G22 ein neues Smartphone vor, das sich auseinanderbauen und problemlos reparieren lassen soll. Weiteres Thema ist die Verbindung zur Satellitentechnik, wie sie Apple bereits beim iPhone 14 mit dem Notfallmodus eingeführt hat. Damit soll es möglich sein auch ohne Netzempfang Notrufe oder Nachrichten abzusetzen.
Es zeigt sich auch, dass die sogenannte eSim die klassische Plastik-Sim-Karte ersetzen wird. Auf diesem im Smartphone verbauten Chip können Kundendaten und Telefonnummer direkt aus dem Netz des Mobilfunkanbieters geladen werden, anstatt sie mittels Sim-Karte ins Telefon einzulegen. Durch den Verzicht auf den Einschubschacht lassen sich die Geräte besser gegen Schmutz oder Wasser abdichten und werden leichter und robuster. Darüber hinaus können auf der eSim gleich mehrere Nutzerprofile ganz unterschiedlicher Netzanbieter abgelegt und so per Knopfdruck zwischen den Tarifmodellen verschiedener Provider gewechselt werden. Für Geschäfts- oder Urlaubsreisen außerhalb der EU bietet das erhebliche Möglichkeiten, Geld zu sparen.
Wie viel Smartphone muss es sein?
Nicht immer muss es auch das teuerste Modell sein. Wer zum Beispiel auf eine Kopfhörerbuchse Wert legt, findet die oft nur bei Einsteiger- oder Mittelklassegeräten. Und wer nur telefonieren und SMS schreiben möchte, der kommt auch mit einem Tastenhandy zurecht. Das gibt es schon ab 50 Euro.
Wer allerdings surfen, navigieren, fotografieren und in den sozialen Netzwerken unterwegs sein möchte, muss in ein Smartphone investierten. Günstige Android-Geräte gibt es ab 120 Euro. Wer viel fotografieren will, findet ab 250 Euro gute Geräte und ab 350 Euro gibt es Smartphones mit sehr ordentlicher Ausstattung. Bei Geräten ab 500 Euro muss man kaum noch Kompromisse machen. High-End-Geräte können durchaus mehr als 1.000 Euro kosten.
Alte Smartphones länger nutzen
Die Herstellung eines Smartphones verbraucht wertvolle Ressourcen, wie zum Beispiel seltene Erden. Es ist daher nachhaltiger, sein altes Smartphone möglichst lange zu nutzen. Mit einfachen Mitteln lässt sich die Lebensdauer eines Smartphones deutlich verlängern. Das entscheidende Bauteil ist der Akku. Er hält am längsten, wenn man ihn nicht ständig komplett leert und dann komplett wieder volllädt. Ein Ladestatus zwischen 20 und 80 Prozent kann die Lebensdauer erheblich verlängern kann. Auch sollte das Smartphone nicht zu heiß werden. Hohe Temperaturen können die Hardware beschädigen und die Lebensdauer verkürzen.
Auf Sicherheitsupdates achten
Updates des jeweiligen Betriebssystems sind wichtig, sonst öffnen sich irgendwann Lücken, die von Angreifern ausgenutzt werden können. Diese Softwareupdates stehen aber nicht unbegrenzt zur Verfügung. Insbesondere in der Android-Welt endet die Update-Versorgung nach einigen Jahren.
Deshalb schauen Sie sich vorher genau an, wie "langlebig" das Smartphone softwareseitig überhaupt sein kann. Das variiert je nach Hersteller. Apple liefert ungefähr fünf Jahre Updates für das iPhone-Betriebssystems "iOS".
Google bietet für sein hauseigenes "Pixel"-Smartphone ebenfalls fünf Jahre Sicherheits-Updates. Ganz anders aber ist die Situation bei Geräten anderer Hersteller, die auch das Android-Betriebssystem nutzen. Hochpreisige Geräte erhalten etwa drei bis vier Jahre Updates, Billiggeräte etwa zwei Jahre.
Gebrauchte Smartphones kaufen
Wer gebraucht kauft, kauft günstiger und gleichzeitig nachhaltiger. Eine gute Wahl sind ältere High-End-Geräte namhafter Hersteller. Sie bieten einen langen Software-Support und sind oft für einen Bruchteil des Neupreise zu bekommen. So sind Android-Geräte, die vor zwei Jahren noch 1.000 Euro gekostet haben, inzwischen ab 350 Euro zu bekommen.
Weitere Informationen
• Mobile World Congress 2023
https://www.mwcbarcelona.com/
• SWR: Smartphones im Vergleich
https://www.swr3.de/aktuell/smartphones-vergleich-preis-leistung-test-100.html
• BR: Gebrauchte Handys
https://www.br.de/nachrichten/netzwelt/gebrauchte-handys-smartphones-fuer-die-haelfte-des-preises,TIY8tpY
• Lebensdauer von Smartphones
https://www.daserste.de/information/politik-weltgeschehen/morgenmagazin/service/service-Lebensdauer-Smartphones100.html
Stand: 03.03.2023 11:01 Uhr
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