SENDETERMIN Di., 07.11.23 | 05:30 Uhr | Das Erste

Service: Der richtige Winterreifen

mit Tolga Kaya, Auto Club Europa (ACE)

Service: Die richtigen Winterreifen | Video verfügbar bis 07.11.2025 | Bild: WDR

Eine generelle Winterreifenpflicht gibt es in Deutschland nicht. Allerdings schreibt die Straßenverkehrsordnung vor, dass jeder Kraftfahrer vor Fahrtantritt prüft, ob er sein Fahrzeug sicher führen kann. Dazu gehört eine Bereifung, die Fahrsicherheit gewährleistet. Wer mit nicht angepasster Bereifung zum Beispiel im Winter unterwegs ist, riskiert ein Bußgeld von 60 Euro, bei Behinderung oder Gefährdung des Verkehrs sogar 80 Euro. Dazu gibt es einen Punkt in Flensburg und im Falle eines Unfalls kann die Kasko-Versicherung die Zahlung verweigern oder zumindest kürzen. Auch wenn das Wetter - wie derzeit - noch mild ist, sollte in jedem Fall jetzt ein Reifenwechsel erfolgen, damit man auch dann mit geeigneter Bereifung unterwegs ist, wenn es plötzlich kälter wird. Als Faustformel gilt die alte Regel von Oktober bis Ostern (O bis O) als grober Hinweis für den Reifenwechsel.

Winterreifen

Nach dem Gesetz gelten Reifen mit dem "M+S“-Symbol als wintertauglich. Besser sind Reifen mit dem "Alpine“-Symbol (Bergpiktogramm mit Schneeflocke). Dieses Symbol weist die Wintertauglichkeit nach der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) aus. Tragen die Reifen nicht dieses Symbol und wurden vor dem 1. Januar 2018 hergestellt, dürfen sie noch bis zum 30.September 2024 gefahren werden. Seit dem ersten Januar 2018 müssen alle neuen Winterreifen mit einem "Alpine"-Symbol gekennzeichnet sein. Dies entspricht einem Qualitätssiegel. Winterreifen mit der bisher gängigen M+S-Kennzeichnung haben jedoch bis zum 30. September 2024 Bestandsschutz. Vorsicht ist bei Reisen ins benachbarte Ausland geboten: In Österreich müssen auch Ganzjahresreifen das "Alpine“-Symbol tragen. In Tschechien ist eine strengere Profiltiefe vorgeschrieben. Die Automobilclubs wie beispielsweise der ACE informieren über die jeweiligen Länderinformationen auf ihren Webseiten.

Ganzjahresreifen

Allwetter- oder sogenannte Ganzjahresreifen haben ein Mischprofil aus Winter- und Sommerreifen und lassen sich das gesamte Jahr durch fahren. Weil vielerorts die Winter immer milder werden, sind Ganzjahresreifen immer beliebter. Auch hier gilt: Fehlt das "Alpine“-Symbol und wurden sie vor dem 1. Januar 2018 hergestellt, dürfen sie nur noch bis zum 30. September 2024 gefahren werden. Wer auf Ganzjahresreifen setzt, sollte sich aber über die Schwächen des jeweiligen Reifenmodells vorab informieren. Denn den EINEN Reifen, der alles kann, den gibt es nicht.

Mindestprofiltiefe

Sowohl bei Sommer als auch bei Winterreifen sieht der Gesetzgeber eine Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern vor. Aus Sicherheitsgründen sollten Reifen aber mehr Profil haben! Eine Mindestprofiltiefe von 4mm sorgt für den besten Halt im Winter bei Matsch und Schnee.

Tipp: Stecken Sie eine Euromünze in der Mitte des Reifens ins Profil. Ist der goldene Rand der Münze nicht mehr zu sehen, können Sie die Reifen bedenkenlos weiterfahren. Die Profiltiefe beträgt dann noch mehr als 4 Millimeter. Ragt der goldene Rand der 1-Euro-Münze über das Profil hinaus, wird es Zeit für einen Reifenwechsel.

Tipps für den Kauf von Winterreifen

Das EU-Reifenlabel bewertet Rollwiderstand, Nassbremsverhalten und Abrollgeräusch. Für Winterreifen sind jedoch noch weitere Kriterien wichtig, die durch das Label nicht erfasst werden. Achten Sie daher auf aktuelle Testergebnisse und die Beratung im Reifenfachhandel. Wichtig bei Sonderangeboten: Winterreifen sollten nicht älter als sechs Jahre sein, da sie mit der Zeit hart und spröde werden und ihre guten Eigenschaften auf Eis und Schnee verlieren. Das Alter des Reifens zeigt die DOT-Nummer, die auf der Seite des Reifens direkt über dem Felgenrand eingeprägt ist: Die ersten beiden Ziffern geben die Produktionswoche, die letzten beiden das Produktionsjahr an.

Wichtig: Elektroautos und Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge benötigen aufgrund des hö- heren Gewichts extra starke Reifen mit verstärkten Seitenwänden. Die speziellen Anforderungen an die Reifen können beim Autohersteller erfragt werden.

Tipps für den Kauf von Winterreifen

Das EU-Reifenlabel bewertet Rollwiderstand, Nassbremsverhalten und Abrollgeräusch. Für Winterreifen sind jedoch noch weitere Kriterien wichtig, die durch das Label nicht erfasst werden. Achten Sie daher auf aktuelle Testergebnisse und die Beratung im Reifenfachhandel. Wichtig bei Sonderangeboten: Winterreifen sollten nicht älter als sechs Jahre sein, da sie mit der Zeit hart und spröde werden und ihre guten Eigenschaften auf Eis und Schnee verlieren. Das Alter des Reifens zeigt die DOT-Nummer, die auf der Seite des Reifens direkt über dem Felgenrand eingeprägt ist: Die ersten beiden Ziffern geben die Produktionswoche, die letzten beiden das Produktionsjahr an.

Tipps für den Reifenwechsel

Wenn Sie den Räderwechsel selber durchführen möchten, benötigen Sie einen stabilen Wagenheber, einen Unterstellbock und einen Drehmomentschlüssel. Die Schrauben auf keinen Fall mit einem Rad-Kreuz oder Schraubenschlüssel festziehen, weil sie sonst beschädigt werden können. Beim Wechsel von Stahl- auf Leichtmetallräder, oder umgekehrt, müssen häufig unterschiedliche Schrauben oder -muttern verwendet werden. Das Gleiche gilt für Felgenschlösser zur Diebstahlsicherung. Hier wird auch ein besonderer Schlüssel benötigt

  • Handbremse anziehen und ersten Gang einlegen (Automatik-Wählhebel auf "P")
  • Radkappen abziehen und Radmuttern etwa eine Viertel Umdrehung lösen
  • Wagenheber an der richtigen Stelle des Unterbodens ansetzen
  • Fahrzeug anheben bis die Räder frei hängen
  • Radmuttern ganz abschrauben
  • Reifen, die in der Vorsaison auf der Vorderachse angebracht waren, kommen auf die Hinterachse und umgekehrt, damit sie gleichmäßig abgefahren werden
  • Radmuttern kreuzweise anschrauben und mit dem richtigen Drehmoment anziehen (Wichtig: Drehmomentschlüssel verwenden! Schon nehmen die Schrauben schaden)
  • Räder für die Lagerung säubern und mit der Felge nach oben übereinander stapeln

Wenn Sie keine Erfahrung mit dem Radwechsel haben, sollten Sie lieber eine Fachwerkstatt aufsuchen, insbesondere wenn es sich um große, schwere Räder (SUV, Hybrid, Elektroauto) handelt. Die Werkstatt übernimmt auch die Einlagerung Ihrer Sommer- und Winterräder.

Weitere Informationen

Auto Club Europa ACE
Schmidener Straße 227
70374 Stuttgart

Telefon: 07 11/53 03-0
Telefax: 07 11/53 03-168
E-Mail: info@ace.de

• ACE Winterreifentest
https://www.ace.de/ratgeber/produkttests/reifentests/winterreifen-test/

• MDR, Winterreifen von O bis O – gilt das noch?
https://www.mdr.de/video/mdr-videos/f/video-766690.html

• SWR, Lifehack: Reifenwechsel
https://www.swrfernsehen.de/ard-buffet/lifehack-reifenwechsel-100.html

Stand: 07.11.2023 07:40 Uhr