Pressemeldung vom 01.04.2022
REPORT MAINZ gewinnt europäischen Investigativpreis
Eine Gemeinschaftsrecherche unter Beteiligung des ARD-Politikmagazins REPORT MAINZ hat einen der renommierten IJ4EU-Preise gewonnen. Ausgezeichnet wurde eine Reihe von Enthüllungen über die EU-Grenzschutzagentur Frontex und deren Verwicklung in illegale Zurückweisungen von Geflüchteten in der griechischen Ägäis. Die Recherchen zeigten, dass Frontex von der rechtswidrigen Praxis der griechischen Küstenwache wusste, darin verwickelt war und diese teils aktiv deckte. In Folge der Berichte haben mehrere EU-Gremien den Skandal aufgearbeitet.
„Genau für solche Recherchen braucht es investigative Journalisten. Menschen, die viel riskieren um skandalöses Verhalten - in diesem Fall das einer europäischen Behörde - ans Licht zu bringen. Mit ihrer Arbeit leisten sie oft mehr für die vielbeschworenen europäischen Werte als manch ein politischer Schönredner. Glückwunsch an alle die mitgewirkt haben“, sagte SWR-Chefredakteur und REPORT MAINZ Moderator Fritz Frey.
Das Rechercheprojekt wurde von Lighthouse Reports koordiniert, von deutscher Seite war neben REPORT MAINZ auch DER SPIEGEL beteiligt. Die Rechercheplattform Bellingcat wirkte ebenfalls mit.
"Das war eine aufwändige Gemeinschaftsrecherche, die eine unmenschliche Praxis von Frontex aufgedeckt hat. Wir von REPORT MAINZ freuen uns, dass wir dazu beitragen konnten, dass diese Praxis aufgedeckt wurde und dass sich Frontex dafür rechtfertigen musste" so die Redaktionsleiterin von REPORT MAINZ, Birgitta Weber.
Der IJ4EU Impact Award wird vom International Press Institute, dem European Journalism Center und dem European Center for Press and Media Freedom vergeben. Der Preis zeichnet herausragende grenzüberschreitende Investigationen aus. Am Donnerstag wurden insgesamt drei Rechercheprojekte prämiert.
Stand: 1.4.2022, 14.05 Uhr