Bundesanwaltschaft ermittelt gegen Syrien-Rückkehrerin aus Mainz
Die Bundesanwaltschaft ermittelt gegen eine aus Mainz stammende Syrien-Rückkehrerin. Das hat die Behörde dem Südwestrundfunk (SWR) auf Anfrage bestätigt. Es gehe um den Verdacht der Mitgliedschaft in der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS). Weitere Angaben wollte die Bundesanwaltschaft dazu nicht machen.
Nach SWR-Informationen laufen die Ermittlungen der Behörde seit diesem Sommer. Demnach soll es sich um eine 1994 geborene Deutsche mit marokkanischen Wurzeln handeln. Sie reiste 2015 mit einem Mann über die Stationen England und Marokko nach Syrien aus. Nachdem ihr Ehemann verstorben war, heiratete sie später in Syrien zwei weitere mutmaßliche IS-Mitglieder.
Frau kehrte Ende 2022 nach Deutschland zurück
Den Informationen zufolge kehrte sie im Dezember 2022 mit zwei Kindern zurück nach Deutschland – auf welchem Weg ist unklar. Nach SWR-Informationen gibt es Hinweise, wonach die Frau auf eigene Faust zurückgereist sein könnte.
Das Auswärtige Amt hatte nach eigenen Angaben bis Ende 2022 in mehreren „humanitären Rückholaktionen“ alle ehemaligen mutmaßlichen IS-Frauen mit deutscher Staatsbürgerschaft und deren Kinder aus Camps in Nordostsyrien zurück nach Deutschland gebracht – unter der Voraussetzung, dass die Personen ein Rückkehrinteresse geäußert hätten. Zu dem Fall aus Mainz wollte sich das Auswärtige Amt auf SWR-Anfrage aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes nicht äußern. Allgemein heißt es, Betroffene hätten teilweise selbst ihre Rückreise organisiert. Deutsche Auslandsvertretungen unterstützten diese Personen zum Beispiel mit Reiseausweisen zur Rückkehr nach Deutschland.
Nach SWR-Informationen befindet sich die aus Mainz stammende Frau derzeit nicht in Haft. Sie soll sich aktuell außerhalb von Rheinland-Pfalz aufhalten.