So., 30.05.21 | 19:20 Uhr
Das Erste
EU: Ferien im Ausland – ja oder nein?
Sommerurlaub in der Pandemie: Es sieht gut aus, dass für Geimpfte, aber auch für Ungeimpfte das ungehinderte Reisen an die beliebten Ziele möglich ist. Ein Blick nach Frankreich, Österreich und Italien.
Frankreich: Negativer PCR-Test bei Einreise
Romuald Delannoy ist wieder in seinem Element. Seit elf Tagen darf er in seinem Pariser Restaurant "La Mère Catherine" wieder Gäste empfangen. Das Restaurant liegt am berühmten Place du Tertre mit seinen Künstlern. Im Verhältnis zu sonst ist noch wenig los. "Wir warten auf die Touristen, bei uns geht es um nichts anderes. Wir sind ja mitten im Touristen-Hotspot Montmartre." Bisher darf Romuald sein Restaurant nur draußen öffnen, wie überall in Frankreich. In den Innenräumen geht es erst wieder ab dem 9. Juni los. Hand-Desinfektion gehört jetzt auf jeden Tisch, tagesaktuelle Tests sind aber nicht nötig. Bei Romuald wird gerade früher gegessen als sonst. Ab 21 Uhr darf er niemanden mehr bedienen. Dann ist Ausgangssperre, die in den nächsten Wochen aber gelockert wird. Romuald begrüßt Gäste aus Norwegen und Schweden. So wie sie brauchen alle, die nach Frankreich einreisen, einen negativen PCR-Test.
Auch Besucher von Museen wie dem Centre Pompidou brauchen keinen Test, dafür dürfen aber weniger in die Ausstellung. An Tiffany Durand und ihrer Kollegin kommt daher ohne Reservierung keiner vorbei: "Die Besucher brauchen einen Zeitslot, weil bisher nur eine begrenzte Personenzahl vorgegeben ist." Während man ins Museum schon reindarf, muss man beim Eiffelturm noch draußen bleiben. Er öffnet mit etwas Verspätung Mitte Juli.
Österreich: Reservierung auf Campingplätzen nötig
Ohne Reservierung geht auf den Campingplätzen in Österreich nicht - aach in der Wachau. Seit Pfingsten dürfen Touristen wieder nach Österreich einreisen. Kontrolle beim Check-In: Nur wer getestet, geimpft oder genesen ist bekommt seinen reservierten Stellplatz auch. Viele legen inzwischen auch einen Impfnachweis vor, sagt Christine Roller vom Campingplatz Rossatz: "Ich notiere mir bei jedem Gast, was er für einen Nachweis mitbringt, ist problemlos. Ein bisschen zeitaufwendiger, aber kein Problem." Kein Problem, sagen auch die Camper hier an der Donau, sie alle aus Deutschland angereist, der Campingplatz ist komplett ausgebucht.
Und auch wenn das Wetter noch nicht ganz mitspielt, die Urlauber hier genießen den Blick auf die Donau, das historische Städtchen Dürnstein und das wiedererlangte Gefühl, verreisen zu können: "Ich musst mich erst dran gewöhnen, dass ich meinen Impfausweis immer bei mir tragw. Der wird hier in den Lokalen kontrolliert und da kontrollieren sie auch sehr genau. Wenn man den dabei hat ist alles okay", erzählt Regina Stuiber aus Stuttgart.
Italien: Maskenpflicht wird streng kontrolliert
Massen sind es noch nicht, obwohl Italien die Einreisebedingungen erleichtert hat. Das Land hat viele Beschränkungen, je nach Coronazahlen in den Regionen, aufgehoben. Zumindest das Sommergetränk ist gleichgeblieben, sonst ist nicht mehr viel wie früher. Normalerweise wäre in der Bar Il Curvone in Ostia jetzt schon jeder Platz besetzt, es würde getanzt und gefeiert. Stattdessen: Öffnen, aber mit strengem Hygienekonzept. Alles besser als nichts sagt Geschäftsführerin Ludovica Verrienti: "Die Leute sind nicht viel ausgegangen und auch nicht, um sich einen Spritz zum Mitnehmen zu holen. Wir hatten also erhebliche Verluste. Aber wir wollen nicht klagen, denn es gibt uns immerhin noch, wir können arbeiten und dafür danken wir dem Himmel."
Ab Juni dürfen Bars und Restaurants in Italien, wenn die Corona-Zahlen stimmen, auch drinnen öffnen. 15 Gäste sind hier erlaubt, zwischen den Tischen Abstand – Maskenpflicht gilt außer am Tisch überall auf den Straßen und in Innenräumen. Und das wird streng kontrolliert. Jetzt sollen und können die Urlauber kommen: Mit der Hälfte der Besucher von früher wären sie hier schon zufrieden.
Autoren: Anja Miller, Rom / Christian Limpert, Wien/ Friederike Hofmann, Paris
Stand: 30.05.2021 21:37 Uhr
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