So., 27.10.19 | 19:30 Uhr
Das Erste
IS-Anführer al-Baghdadi tot
IS-Anführer Abu Bakr al-Baghdadi ist tot. Dies bestätigte US-Präsident Trump auf einer Pressekonferenz in Washington. Zuvor hatte das US-Militär einen Einsatz in Syrien durchgeführt.
Barisha in Nordwestsyrien: Nicht durch die Eingangstür, sondern durch die Wand seien die US-Soldaten reingekommen, sagte US-Präsident Trump. Zwei Stunden habe der Einsatz gedauert mit acht Hubschraubern und zahlreichen US-Kämpfern – am Ende habe sich al-Baghdadi in einem Tunnel unter dem Haus selbst in die Luft gesprengt – geklammert an drei seiner Kinder.
Ein Triumph für Präsident Trump, der es geradezu zelebriert, die Nachricht zu verkünden. Er habe alles live verfolgt, es sei wie ein Kinofilm gewesen, heißt es aus dem Weißen Haus. "Vergangene Nacht haben die USA die Nr. 1 unter den Terroristen weltweit zur Strecke gebracht", verkündet Trump.
Gründer und Chef des Islamischen Staats
al-Baghdadi war der Gründer und Chef des Islamischen Staats, der erbarmungslosesten und gewalttätigsten Terrororganisation der Welt. Die USA haben ihn viele Jahre lang gesucht.“ Selbst für seine Anhänger ist er wie ein Phantom. Bis heute gibt es nur wenige Bilder von ihm. Ein Video aus dem Jahr 2014 zeigt ihn bei einem öffentlichen Auftritt. Immer wieder kursierten seitdem Gerüchte, er sei getötet worden.
1971 wurde er im Irak geboren. Nach dem Sturz Saddam Husseins 2003 sitzt er zehn Monate in einem US-Gefängnis auf irakischem Boden – eine Brutstätte des Terrors. Berühmt für seine Grausamkeit, verlangt al-Baghdadi absoluten Gehorsam. In einem Video im April drohte er dem Westen. 25 Millionen Dollar Kopfgeld hatten die Vereinigten Staaten auf ihn ausgesetzt. "Er starb wie ein Hund, er starb wie ein Feigling. Die Welt ist jetzt viel sicherer geworden", erklärt Trump in Washington. Zuletzt war er für seine Außenpolitik kritisiert worden. Nun hat er sich eine Stunde Zeit für seinen persönlichen Triumph genommen.
Autorin: Claudia Drexel, NDR
Stand: 28.10.2019 11:46 Uhr
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