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China: Warum Chongqing in die Luft geht

China: Warum Chongqing in die Luft geht | Bild: SWR

Alle vier Minuten ein Zug mitten durch den 8. Stock. Die Bewohner des Hauses finden das praktisch. Und es ist nicht das einzige "Luft-Bauwerk" in Chongqing, wo 30 Millionen Chinesen leben. Michael Storfner, ARD-Studio Peking

Chongqing: 30 Millionen Menschen, eine der größten Städte der Welt. Unten: der Jangtse-Fluss. Noch wie früher. Oben: Business, Wolkenkratzer. Eine Stadt will in die Höhe. Moment ... da oben ... die Bahn. "Warum fährt hier in Chongqing die Bahn durchs Haus?" fragt sich Korrespondent Michael Storfner.

Zug fährt durch Haus
Für die Hausbewohner ganz praktisch: der Zug hält im Haus  | Bild: SWR

Die Bahn ist Chongqings Metro-Linie Nummer 2. Sie macht Halt, mitten im 8. Stock. Station "Liziba", alle vier Minuten ein Zug. Wir suchen Anwohner. Zu den Apartments geht es vom Bahnsteig aus nur eine Treppe nach oben. Über der Station: noch einmal 11 Stockwerke. Frau Ye wohnt im 10. Stock. Dass die Bahn durch ihr Haus fährt, sei "ganz normal", sagt sie. Nicht zu laut, es wackele auch nicht, habe eigentlich nur Vorteile. "Ich nehme die Bahn jeden Tag zur Arbeit, oder wenn ich mit meinem Kind unterwegs bin. Der Verkehr in Chongqing ist schlimm, da ist die Bahn bequem."

Bahn-Häuser und Luft-Brücken in der Mega-Metropole

Das Bahnhaus – die Attraktion in Chongqing. Reisegruppen kommen, es gibt eine Besucher-Plattform. Gebaut hat es er, vor 15 Jahren. Architekt Ye Tianyi. Aber warum gerade so? "Ursprünglich war das hier Land für Apartmenthäuser und es gab keine Pläne für eine Bahn. Aber der Apartment-Bau hat sich immer wieder verzögert. Und in der Zwischenzeit wurde genau hier der Bahnhof geplant. Deswegen mussten sich die Beteiligten verständigen."

Und das Ergebnis ist dieser Kompromiss, oder wie Architekt Ye sagt, eine Win-Win-Situation. Er wundert sich, warum wir das so interessant finden. "Der Architekt sagt, es gebe in Chongqing noch viel mehr Luft-Bauwerke, und die will er uns zeigen." Chongqing, Stadt auf Hügeln, eingezwängt zwischen Flüssen, hier ist Platz rar, sind Ideen gefragt. Deshalb die Wolkenkratzer, der Bahnhof im 8. Stock. Und Luft-Brücken wie diese. Vom 8. Stock eines Hauses direkt zum Einkaufen, nicht erst runter und den Hügel wieder rauf. Das ist praktisch. Eine Stadt geht in die und in der Luft.

Und das wird Chongqings neues luftiges Meisterwerk: Wolkenkratzer am Jangtse, verbunden durch die größte sogenannte Skybridge der Welt. Chongqing. Eine Stadt zieht es in den Himmel.

Stand: 19.05.2019 21:04 Uhr

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