Mo., 20.08.18 | 05:00 Uhr
Das Erste
Kenia: China-Ausstellung
Seine Bilder: bissige, schräge Satire. Nein, er sei kein Politiker, sagt Michael Soi, doch seine Botschaft ist klar: China macht sich in Afrika breit – und kaum jemand scheint das zu hinterfragen. “China wacht ja nicht einfach so morgens auf und entscheidet sich, Millionen von Dollar über Afrika auszuschütten. Es gibt einen Grund: Aber niemand erfährt die wahre Geschichte. Alle sehen nur die Entwicklungen – die Straßen, die Brücken, die Eisenbahnen. Aber was ist der Preis dafür? “, fragt sich der Künstler.
Schulden sind die neuen Fesseln
Den Vorsitz der Afrikanischen Union im Jahr 2030: in seiner bunten und gleichzeitig düsteren Vision hat den ein Chinese. Neo-Kolonialismus sei das, was die Chinesen da in Afrika betreiben. “Denen geht es um die Rohstoffe. Es geht um alles, was man aus dem Boden holen kann“, beschreibt er die Situation. “Allerdings können wir beobachten: Wenn sie in deine Region kommen, dann hast du am Ende automatisch Schulden. Schulden sind das neue Werkzeug, um uns zu kolonialisieren. Früher waren es Fesseln. Heute sind Schulden die neuen Fesseln.“ “China loves Africa”. So heißt sein Werk – doch für Michael Soi ist klar: Es ist alles andere als eine Liebes-Beziehung.
Stand: 27.08.2019 06:43 Uhr
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