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Montenegro: Kampf ums Weltkulturerbe

PlayEin Kreuzfahrtschiff in der Bucht von Kotor
Montenegro: Kampf ums Weltkulturerbe | Bild: picture alliance / Matrix Images | Tatyana Zenkovich

Der Unterwasserarchäologe Darko Kovacevic und der Meeresbiologe Nikola Djordjevic machen sich auf den Weg zu einem versunkenen Patrouillenboot aus der jugoslawischen Zeit: Das Wrack ist in einem guten Zustand. Es liegt seit mehr als 50 Jahren in 25 Metern Tiefe auf dem Meeresgrund. Es ist nationales Kulturerbe Montenegros.

Die beiden Wissenschaftler wollen, dass der Staat mehr unternimmt, um Wracks wie dieses zu schützen. Die Bucht von Kotor ist einer der großen Tourismushotspots an der Adria. Hier und entlang der ganzen Küste liegen mehr als 30 versunkene Schiffe und Flugzeuge, manche mehr als 100 Jahre alt.

Bedrohung durch Tourismus

Die Bucht und die mittelalterliche Stadt Kotor sind UNESCO Weltkulturerbe. Eine große Bedrohung für das Kulturgut sind die Kreuzfahrtschiffe. Aber für Montenegro ist der Kreuzfahrttourismus ein gutes Geschäft. An einem Sonntag ankern gleich drei große Cruiser in der inneren Bucht. In diesem Jahr werden insgesamt 600 Schiffe erwartet, so viele wie nie zuvor. Das bedeutet auf 1000 Einwohner kommen pro Saison gut eine halbe Million Touristen.

Die Meeresfakultät der Universität von Montenegro. Darko und Nikola wollen sich die Ergebnisse ihres Tauchgangs ansehen. Den Meeresbiologen beschäftigt auch die Auswirkung der Kreuzfahrtschiffe auf das Ökosystem. Er zeigt uns Bilder von einem ablegenden Schiff. Im Labor der Universität sichten die Wissenschaftler auch die Aufnahmen der im Meer versunkenen Schiffe und Artefakte. Bis Ende des Jahres wollen sie möglichst alle Objekte erfassen und in 3D Modellen rekonstruieren. Der Unterwasserarchäologe Darko will die Objekte allen zugänglich machen, Tauchern, aber auch Urlaubern an Land. Seine Idee: Ein virtuelles Unterwassermuseum.

Jetzt aber will Darko wissen, was es mit den Funden auf sich hat, von denen ihm ein Freund erzählt hat. Am Meeresgrund sollen vermutlich antike Dachziegel liegen. Und was er vermutet hat scheint sich zu bestätigen. Die Ziegel stammen ziemlich sicher aus der römischen Zeit. Darko wird die Objekte dokumentieren und den Platz geheim halten, und sie so vor Plünderern schützen.

Autor: Nikolaus Neumaier, ARD Wien

Stand: 14.08.2023 10:12 Uhr

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