Mo., 28.05.18 | 04:50 Uhr
Das Erste
Mexiko: Grenzenloser Fußball
Grenzenlose Begeisterung. Marty Albert, daheim in San Diego, USA. Und beim Fußball in Tijuana, Mexiko. Die Geschichte einer Freundschaft. An der Grenze.
Die Grenze – Gelegenheit und Hindernis
"Die Grenze bietet mir eine Gelegenheit, während sie gleichzeitig für die Menschen in Tijuana ein Hindernis darstellt", sagt Marty Albert, US-Amerikaner. Alle zwei Wochen nach Mexiko. Marty Albert fährt mit Freunden zu jedem Heimspiel des mexikanischen Fußballklubs Tijuana. Bis zur Grenze sind es nur 35 Kilometer. Ihr Auto stellen sie noch auf US-Gebiet ab, um dann nach Mexiko rüberzugehen.
Hier, wo Präsident Trump eine Mauer bauen will, kommen US-Amerikaner schnell und unkompliziert nach Mexiko. Auf der anderen Seite aber die Begegnung mit Menschen, die in die Gegenrichtung wollen, um Zuflucht zu finden in den USA. So nah und doch unerreichbar.
"Wir sind durch Sport verbunden, nicht durch Politik"
"Ein Reisepass kostet jemanden aus Tijuana 600 Dollar. Das Durchschnittsgehalt liegt hier allerdings bei nur sieben Dollar am Tag. Es dauert also erst einmal lange, um das Geld zu sparen, und dann muss man mindestens eine Woche anstehen, um notwendige Papiere auszufüllen. Es ist so hart für sie", berichtet Marty Albert, US-Amerikaner.
Vorm Spiel begrüßt Marty seine Kumpels aus den USA, mit denen er einen Fan-Club gegründet hat. 20 von ihnen sind dieses Mal aus San Diego da. Seit sieben Jahren ist Marty bei jedem Heimspiel.
Bei den Einheimischen äußerst beliebt. Völkerverständigung.
"Wir sind durch Sport verbunden, nicht durch Politik. Unsere Einstellung sollte man in die Politik übertragen. Das wäre eine Verbesserung", so Marty Albert, US-Amerikaner.
"Lasst uns alle zusammenkommen. Ich baue Brücken, keine Mauern"
"La Massacre" – so nennen sich die Ultras von Tijuana, die ganz harten Fans, die nach anfänglicher Skepsis Marty und seine Freunde akzeptiert und in ihren Block aufgenommen haben...
Marty spricht nur ein paar Brocken spanisch...
...ist aber voll integriert.
"Wir sind sehr dankbar für Ausländer, die Mexiko unterstützen. Das ist eine sehr gute Entwicklung", findet die Mexikanerin Samantha Vargas.
Tijuana, ein Spitzenverein Mexikos gewinnt an diesem Tag. Ein Verlierer ist für alle hier: Donald Trump.
"Lasst uns alle zusammenkommen. Ich baue Brücken, keine Mauern", sagt Marty Albert, US-Amerikaner.
Am Ende hat Marty wieder viele neue Freunde gefunden. Nach dem Spiel zurück über die Grenze. Leben überm Limit.
Autor: Marc Schlömer
Stand: 03.08.2019 15:52 Uhr
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