Mo., 05.02.18 | 04:50 Uhr
Das Erste
Schnappschuss Myanmar: Was ist ein Beinruderer?
Auf dem Inle-See in Myanmar sind Langboote unterwegs, deren Ruderer nicht sitzen, sondern stehen. Ihre Ruder halten sie mit einem Bein. Warum erklärt Robert Hetkämper (ARD-Studio Singapur) im Schnappschuss.
Prächtige Prozession in einer Welt des Wassers: Zeremoniell geschmückte Langboote ziehen durch die Pfahlbau-Dörfer auf dem Inle-See. Demonstriert wird eine erstaunliche und eigenartige Rudertechnik. "Beim großen Vollmondfest auf dem Inle See sind sie wieder unterwegs, die Männer, die mit den Beinen rudern. Warum eigentlich mit den Beinen? Wozu soll das gut sein? Wir haben uns umgehört auf dem Inle See in Myanmar", sagt Robert Hetkämper.
Auf dem Inle-See im Vielvölkerstaat Myanmar leben die Intha, "Die Söhne des Sees". Eine eigenständige Volksgruppe. Und schon die Kinder haben gelernt, mit den Beinen zu rudern. Alles Leben hier spielt sich auf dem Wasser ab. Das Rennboot des Dorfes Key Lar. Gleich beginnt das Training der Rudermannschaft. U Myint Maung ist der Coach. Die Beine bringen erstaunliche Kraft auf die Ruder. U Myint Maung ist im Hauptberuf Bauer, wie alle hier. Was wir trainieren, sagt er, ist das Zusammenspiel, Teamarbeit. Die Männer hier bereiten sich vor aufs alljährliche große Beinruder-Rennen.
Das Bein am Ruder, die Hand am Fischernetz
Aber woher kommt diese seltsame Art des Ruderns? Die Antwort finden wir auf dem See bei den Fischern des Intha-Volkes. Sie haben beide Hände frei für ihre Netze, wenn sie auf dem schmalen Kanu balancieren. Der Höhepunkt des Vollmondfestes. Das Beinrudern bringt Tempo. Und die Mannschaft unseres Dorfes Key Lar jubelt: Sieger des Tages. "Wir haben eine halbe Million Kyat gewonnen", sagt Trainer U Myint Maung. Umgerechnet 300 Euro. Das ist viel Geld hier, bei den Söhnen des Sees in Myanmar.
Stand: 01.08.2019 02:30 Uhr
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