Mi., 04.06.14 | 23:59 Uhr
Das Erste
Weltspiegel extra: Chinas offene Wunde
2014 jährt sich das Massaker von Peking zum 25. Mal
2014 jährte sich das Massaker von Peking zum 25. Mal. Ein "Weltspiegel extra" zog aus diesem Anlass Bilanz.
Die grausame Nacht im Juni
In der Nacht vom 3. und 4. Juni 1989 eröffnete die chinesische Volksbefreiungsarmee das Feuer auf wehrlose Demonstranten. Schätzungsweise 3000 Menschen wurden damals in Peking und Umgebung getötet.
Seit Jahrzehnten versteckt die Kommunistische Partei Chinas die Wahrheit über die Ereignisse von damals vor der Welt und ihrer eigenen Bevölkerung. Die blutige Niederschlagung der friedlichen Protestbewegung durch die chinesische Armee ist immer noch ein großes Tabu in China; die genaue Anzahl der Getöteten eines der bestgehüteten Geheimnisse des autoritären Regimes. Totschweigen, Zeitzeugen mundtot machen, Kritiker verfolgen: So will die herrschende Elite die Ereignisse aus dem kollektiven Gedächtnis löschen.
Akteure und Opfer von damals ziehen Bilanz
Millionen Bürger waren damals auf den Straßen, zehntausende Soldaten im Einsatz. Was denken die Akteure von damals heute? Wie ist es ihnen in den vergangenen Jahren in China ergangen? Was wünschen sie sich für die Zukunft ihres Landes?
Die Mutter eines getöteten Studenten, die bis heute daran gehindert wird, das Grab ihres Sohnes zu besuchen.
Der Student, der wegen seines Engagements jahrelang im Gefängnis saß.
Der Soldat, der die blutige Nacht in Peking nicht vergessen kann.
Unterstützt von historischen Aufnahmen ziehen Opfer und Akteure von damals Bilanz. Sie legen trotz der Repressalien mutig Zeugnis ab über ein Verbrechen, das bis heute nicht aufgearbeitet wurde. Sie riskieren damit viel. Denn wer darüber spricht, wird verfolgt. Immer noch.
Ein Film von Christine Adelhardt
Stand: 29.05.2019 14:48 Uhr
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