So., 13.10.19 | 19:20 Uhr
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Offensive in Nordsyrien
Offensive in Nordsyrien: Aktuelle Reportagen aus dem Grenzgebiet.
Plus Live-Schalten mit ARD-Korrespondenten Daniel Hechler (Kairo) und Jan Philipp Burgard (Washington)
USA, China und die Zölle
Zwei Präsidenten und ihre scharfe Rhetorik. Ein Handelskonflikt, der seit März 2018 eskaliert. Mehr Zölle. Mit Auswirkungen auf die gesamte Welt.
"Der Welthandel insgesamt hat sich verlangsamt. Wir haben ein sehr hohes Maß an Unsicherheit, was natürlich die globalen Investitionen schwächt", sagt Jürgen Matthes vom IW Köln.
Wenn sich die USA und China streiten und gegenseitig mit Strafmaßnahmen überziehen, können Deutschland und die EU Marktanteile erobern. Aber das nur vorübergehend.
Jürgen Matthes, IW Köln: "Deutsche Exporteure profitieren, dass US-Waren in China nicht mehr so gut nachgefragt werden. Auf der anderen Seite dämpft natürlich der Handelskrieg die Wirtschaftsentwicklung in den USA und China. Und das führt zu weniger Nachfrage nach deutschen Exporten."
Dr. Hendrik W. Ohnesorge, Center for Global Studies Uni Bonn: "Es kann kurzzeitige Gewinner geben für einzelne Teilnehmer, aber grundsätzlich ist die Weltwirtschaft in der Art verflochten, dass es da keine Gewinner geben kann."
Der Konflikt trifft das Exportland Deutschland. Angewiesen auf offene Märkte und freien Handel. Experten sprechen von Produkten im Wert von 30 Milliarden Euro, die deutsche Unternehmen in diesem Jahr durch den Konflikt nicht exportieren werden.
Jürgen Matthes, IW Köln: "Wir sehen schon, dass die indirekten Effekte des Handelskrieges Deutschland stärker zu spüren bekommt. Wir haben lange vom globalen Investitionsboom profitiert. Das ist jetzt nicht mehr der Fall."
Ein Wettbewerb zwischen den USA und China. Ein Duell zweier Systeme. Die Auswirkungen sind spürbar. Der IWF rechnet mit einem Schaden von 700 Milliarden US-Dollar für die Weltwirtschaft.
Autor: Philipp Wundersee
Stand: 14.10.2019 08:39 Uhr
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