So., 15.12.19 | 19:20 Uhr
Das Erste
Spanien - Die Weltklimakonferenz in Madrid
Einige konnten es kaum erwarten, diese UN-Klimakonferenz zu beenden. Am Vormittag wurde abmontiert und eingepackt, während drinnen im Plenum die Delegierten die letzten strittigen Punkte abräumen wollten. Der längste Klimagipfel quälte sich zu einer wachsweichen Abschlußerklärung. Die kontroversen Themen, nämlich Regeln für den Emissionshandel und finanzielle Hilfen für Klimaschäden, wurden einfach vertagt – auf den nächsten Gipfel.
Als am Mittag alles vorbei war, wollten viele nur noch weg. Ehrgeizigere Klimaziele sollten hier anvisiert werden – davon ist keine Rede mehr. "Ich denke, wir müssen besser werden", fordert Krista Mikkonen, Delegationsleiterin der EU. "So können wir jedenfalls nicht weitermachen, wir müssen uns gegenseitig mehr vertrauen ."
In Madrid wurde klar – die Welt zieht nicht an einem Strang. Die USA, aber auch Brasilien und Australien haben gebremst und konkrete Abmachungen verhindert. Fatal, finden viele Beobachter. "Die Erde erhitzt sich, die Jugend ist auf der Straße", sagt Michael Schäfer vom WWF, "um für ihre Zukunft zu kämpfen und man hat den Eindruck, das ist hier nicht angekommen, ganz große wichtige Länder haben diese Konferenz in Geiselhaft genommen für ihre eigene innenpolitische Agenda." Die Euphorie vom Pariser Abkommen ist endgültig verflogen – in Madrid herrschte in jeder Hinsicht ein unfreundliches Klima.
Stefan Schaaf, ARD-Studio Madrid
Stand: 15.12.2019 20:54 Uhr
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