So., 15.12.19 | 19:20 Uhr
Das Erste
Israel – Der Weihnachtsmann von Jerusalem
Issa Kassissieh, arabischer Christ aus Jerusalem, nimmt seine Aufgabe ernst. Er verweist auf mehrere Diplome und Zertifikate von Weihnachtsmannschulen in den USA sowie dem Weihnachtsmann-Weltkongress in Kopenhagen.
Er hat das alte Haus seiner Familie in der Jerusalemer Altstadt in das Weihnachtsmann-Haus verwandelt. Seitdem empfängt er dort Schulklassen und Familien mit Kindern.
Der Weihnachtsmann ist Basketballer
Jerusalem ist einer der schönsten Orte, um Weihnachten zu feiern. Denn nicht nur für die Christen, sondern auch für Juden und Muslime ist sie die Heilige Stadt. Doch erst jetzt wurde in der jahrtausendealten Geschichte ein neues Kapitel aufgeschlagen. Denn er ist da. Und zwar mit festem Wohnsitz – der Weihnachtsmann.
Aber wie ist der Weihnachtsmann überhaupt nach Israel gekommen? In der Jerusalemer Altstadt feiern tausende die jährliche "Erleuchtung" des Weihnachtsbaumes. 15.000 Christen leben hier in der Stadt. Und mittendrin: der Weihnachtsmann. Mit bürgerlichem Namen heißt der freundliche rundliche Mann Issa, Jesus also, und er ist ein arabischer Christ. Als ehemaliger Profi-Basketballspieler verdient er im Alltag sein Geld als Trainer.
Am Ende der schmalen Gassen des christlichen Viertels finden wir einen weltweit äußerst seltenen Ort: das Haus des Weihnachtsmannes. Kinder und Eltern verschiedener Religionen warten ungeduldig, jeden Tag. "Wir warten hier auf den Weihnachtsmann." Und warum, fragen wir? "Wir möchten unbedingt sein Haus sehen."
"Liebe und Frieden für das Heilige Land"
Vor seinem Haus hat der Weihnachtsmann wirklich an alles gedacht. Da haben wir zum Beispiel die Briefbox – da können die Kinder Ihre Wunschzettel hineinwerfen. Und auf der anderen Seite hier, sieht man die ganzen Süßigkeiten für die Kinder, die sie kaufen können, Plätzchen, und da haben wir kleine Kuchen. Und wir haben dahinten sogar einen Kinderpunsch. Schließlich erreichen auch wir das Innere des märchenhaften Ortes – werden empfangen von einem Weihnachtsmann-Profi. Liebe Worte, Aufmunterungen oder auch Ermahnungen … und das jeden Tag bis zur Weihnacht der armenischen Christen im Januar – das ist ein harter Job.
"Liebe und Frieden für das Heilige Land. Das ist die Botschaft für die Kinder", sagt der Weihnachtsmann. Issa wurde von einer US-amerikanischen Weihnachtsmann-Union zum Vertreter des Santa Claus im Heiligen Land gekürt. Wie schafft man das, frage ich. "Mit verschiedenen Diplomen so der Weihnachtsmann. Wir lernen mit Kindern umzugehen, testen Spielzeug und backen Kekse". Der Weihnachtsmann darf übrigens loben und tadeln – alle stehen auf dieser Liste. Da müsste doch auch mein Name stehen … oder doch nicht?
Bernd Niebrügge, ARD-Studio Tel Aviv
Stand: 16.12.2019 11:55 Uhr
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