Mo., 18.01.16 | 04:50 Uhr
Das Erste
Schnappschuss: Tschechien
"Ich heiße Razia und komme aus Afghanistan." "Lusik, ich komme aus Armenien." "Natela. Ich komme aus Georgien."
Die drei Frauen – alle Flüchtlinge – hatten eine Idee, wie sie in ihrer neuen Heimat landen können. Sie kochen – professionell für Partys, Buffets, Empfänge.
Leere Teller
Razia Fargova aus Afghanistan ist zufrieden: "Ich glaube, unser Essen schmeckt den Tschechen. Die Schüsseln kommen jedenfalls immer leer zurück."
Und Natela Kukava aus Georgien hält große Stücke auf ihre Kolleginnen: "Ich bin stolz darauf, dass unsere Kunden immer wieder bestellen. Wir sind ein gutes Team und halten zusammen."
Die Auftragsbücher sind voll. Die Frauen beliefern inzwischen selbst Regierungsstellen. Ein Tscheche hilft bei der Vermarktung: Jakub Trnobransky sagt über das Projekt: "Ethno-Catering ist ein wunderbares Projekt: Es hilft den Migrantinnen, in Tschechien beruflich Fuß zu fassen, in einem Land, wo es Einwanderer nicht leicht haben."
Exotisches für die Tagungsteilnehmer
Jürgen Osterhage: "Es ist kurz vor 12: Wir sind hier bei einer Konferenz für Stadtentwicklung…. Gleich gibt es etwas zu essen. Die Konferenzteilnehmer wissen nicht, was sie erwartet."
Den Teilnehmern schmeckt es: "Genau das Richtige für mich. Ich habe es gern, wenn mal etwas anderes auf den Tisch kommt." "Eine klasse Idee. Eine kulinarische Bereicherung. Und die Migrantinnen können sich mit ihrer eigenen Kultur einbringen. Ganz prima!"
Integration geht eben durch den Magen, weil es gut schmeckt, Menschen verbindet und hilft, Vorurteile abzubauen, auch in Tschechien.
Autor: Jürgen Osterhage, ARD Prag
Stand: 10.07.2019 13:46 Uhr
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