So., 26.02.23 | 18:30 Uhr
Das Erste
Südafrika: Gemeinsames Manöver mit Russen und Chinesen
Charles Hlatswayo und Job Sehloho haben in den 80er Jahren gegen das weiße Minderheitsregime der Apartheid gekämpft, mit Waffengewalt. Die Widerstandsbewegung wurde damals von der Sowjetunion unterstützt. Dafür müsse man heute noch dankbar sein. Sie finden es daher gut, dass Südafrika mit Russland ein Manöver veranstaltet. Sehloho gibt auch zu bedenken: "Aber dann halten wir militärische Übungen mit Russland und China ab, und sie fahren zurück mit mehr Erfahrung darin, wie man Menschen tötet, vor allem unschuldige Menschen. Daran sollten wir Südafrikaner denken."
Fremde Kriegsschiffe in Südafrika
Am Mittwoch war die russische Fregatte "Admiral Gorschkow" im südafrikanischen Hafen Richards Bay angekommen. Die Südafrikaner präsentierten ihr Schiff, die "SAS Mendi", gebaut von den Howaldtswerken-Deutsche Werft. Die Chinesen sind an dem Manöver unter anderem mit der Fregatte "Rizhao" beteiligt.
Die südafrikanische Bevölkerung ist in der Frage gespalten. Überraschend ist, dass auch viele junge Südafrikaner laut Beobachtern eine Annäherung an Russland gutheißen, auch wenn die Regierung des Landes weiterhin darauf beharrt, strikt neutral zu sein.
Der Freiheitskampfveteran Charles aber bleibt bei seinen Überzeugungen. Außerdem, so sagen sie hier, wen in Europa interessieren schon die Kriege und die ganze Gewalt in Afrika? "Die Europäer wollen doch nur unsere Rohstoffe."
Autor: Richard Klug, ARD Johannesburg
Stand: 26.02.2023 18:58 Uhr
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