So., 26.10.14 | 19:20 Uhr
Das Erste
Schnappschuss: Indien - Warum wackeln die Inder so häufig mit dem Kopf?
Kopflos kommunizieren. Das geht in Indien nicht. Es wird gewackelt, geschüttelt. Und ohne ein Wort ist fast alles gesagt. Aber eben nur fast. So viel vorneweg: Es ist kompliziert.
Gabor Halász, ARD Neu Delhi :„Was er uns wohl sagen will? Irgendwie gar nicht so einfach herauszufinden. Die Inder wackeln sehr gerne, sie wackeln ständig mit dem Kopf – und wir wollen heute wissen, was sie damit meinen.“
Ist es ein "Ja", ein "Nein". Ein "Vielleicht"? Die erste Lektion ist noch einfach! Ein "Ja": Auch in Indien ist es ein Kopfnicken. Kopfschütteln heißt: "Nein". Das ist noch eindeutig. Aber was soll das uns sagen? "Vielleicht". "Vielleicht auch nicht". Merkwürdig.
Es ist die Kunst, nicht eindeutig zu sein. Sich alles offen zu lassen. Schuld an dem Gewackel sind wohl die Briten. Die Inder fürchteten ihre Kolonialherren so sehr, dass ein striktes "Nein" viel zu unhöflich gewesen wäre. In Indien werden Preise verhandelt. Und auch dazu braucht es den Kopf. Am Ende ist trotzdem noch alles offen.
Nun wird es komplizierter. Der Kopf kann noch mehr. Das bedeutet: "Komm her." In die andere Richtung wird daraus eine Frage: "Was ist los?" Kopf zur Seite und Zwinkern heißt: "Los, mach weiter."
Gabor Halász, ARD Neu Delhi: "Und – hat dir unser Beitrag gefallen? Noch…. nickt er, aber am Ende – so ist es immer in Indien – ist es dann ein "Vielleicht". Also, ganz sicher ist er sich doch nicht."
Gábor Halász, ARD-Studio Neu Delhi.
Stand: 05.01.2015 09:22 Uhr
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