Diyarbakir im kurdischen Südosten der Türkei: Militärfahrzeuge patrouillieren auf den Straßen, die Altstadt ist komplett abgeriegelt, alle paar Minuten sind Explosionen und Schusswechsel zu hören. | Bild:
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Diyarbakir im kurdischen Südosten der Türkei: Militärfahrzeuge patrouillieren auf den Straßen, die Altstadt ist komplett abgeriegelt, alle paar Minuten sind Explosionen und Schusswechsel zu hören.
Denn seit mehreren Monaten bekämpfen sich hier türkische Sicherheitskräfte und Kämpfer der PKK.
Die Altstadt Diyarbakirs, genannt Sur, ist in Teilen abgeriegelt. Niemand kommt in diese Gebiete rein noch raus, denn dort finden Gefechte statt.
Menschenrechtsorganisationen kritisieren die Ausgangssperren, da sich noch immer Zivilisten in den Gebieten befinden.
Die noch verbliebenen Bewohner sind hilflos eingekesselt zwischen den Kämpfen von Militär und PKK. Und so entstehen diese erschreckenden Bilder: Zivilisten fliehen bei einer Demo vor Wasserwerfern und Reizgas.
Menschenrechtsorganisationen sprechen von über 200 zivilen Opfern; 25.000 Menschen sind bereits aus dem Stadtzentrum von Diyarbakir geflohen.
Die Lage in der gesamten Region ist denkbar angespannt und spitzt sich seit den Terroranschlägen in Ankara, für die die Regierung kurdische Extremisten verantwortlich macht, weiter zu.
Fahriye Cukur kommt jeden Tag in die Stadthalle von Diyarbakir, um zu trauern – und um zu protestieren: gegen den Tod ihrer Tochter Rozerin. Auch andere Frauen trauern um ihre toten Kinder. Daneben hängt das Bild des PKK-Führers Öcalan.
Die 17-jährige Schülerin soll ein Opfer der Gefechte zwischen türkischem Militär und Kämpfern der verbotenen PKK sein. Die Mutter hält seit 40 Tagen zusammen mit anderen Müttern von vermutlich getöteten Kindern Mahnwache. Die Leichen ihrer Kinder sollen sich noch im abgesperrten Stadtgebiet befinden.