SENDETERMIN So., 20.01.13 | 19:30 Uhr | Das Erste

Mali: Orte des Schreckens

Terroristische Islamisten gewinnen an Einfluss

Mali - Orte des Schreckens | Bild: WDR

Jetzt fühlen sie sich sicher – Bewohner eines malischen Dorfes. Denn sie werden beschützt von französischen Soldaten. Die haben sich mitten im Dorf in Stellung gebracht. Ganz in der Nähe wird gekämpft.

Omar Ould Hamaha war mal zweiter Mann bei der regionalen al-Qaida-Filiale. Er droht dem Westen und verkündet sein Credo: Wir sind bereit, gegen die NATO zu kämpfen - wir wollen den Willen des Propheten einführen.

Das Ziel ist geblieben, die Strukturen haben sich gewandelt: al-Qaida bleibt für den Westen eine Bedrohung.

Guido Steinberg

»Es war immer eine Gruppierung, die stark auf Zentralisierung gesetzt hat. Osama bin Laden wollte tatsächlich lückenlos die Kontrolle über seine Anhänger weltweit ausüben, insbesondere seit 2003 haben sich lokale Gruppierungen der al-Qaida angeschlossen, indem sie ihren Namen übernommen haben.«

Diese Gruppierungen haben vor allem in instabilen Staaten Erfolg. Beispiel Jemen:

Im Jemen führten jahrzehntelange Bürgerkriege dazu, dass sich die Organisation „al-Qaida auf der arabischen Halbinsel“ etablieren konnte. Seit 2009 operiert dieser al-Qaida-Zweig im Grenzgebiet zu Saudi-Arabien.
In ihren Propaganda-Videos preist al-Qaida den Kampf gegen die Regierung – und ihren Unterstützer, die USA. Die schickte Militärausbilder – und tötet al-Qaida-Anführer durch Drohnen aus der Luft.

Al-Qaida schickte von der arabischen Halbinsel Waffen und zeitweise auch Kämpfer nach Somalia.

Auch Somalia ist gezeichnet durch einen jahrzehntelangen Bürgerkrieg.
Die al-Schabaab-Miliz wurde 1998 gegründet.

Sie fühlt sich al-Qaida verbunden und hatten zeitweise Mogadischu und andere wichtige Regionen unter ihrer Kontrolle. Es brauchte die afrikanische Union, um sie wieder zurückzudrängen.

Das gleiche Bild jetzt im Westen Afrikas.
Auch in den Ländern der Sahara sorgten Umstürze und Bürgerkriege für ein Machtvakuum. Die al-Qaida im islamischen Maghreb entstand 2007.

Durch Geiselnahmen mit Lösegelderpressung wurde die Maghreb-Gruppe zur wohl finanzkräftigsten al-Qaida-Abteilung. Hinzu kommen Rauschgiftschmuggel und Überweisungen von Sympathisanten aus den Golf-Staaten.

Schwache Staaten wie Mali sind Einfallstore für Islamisten. Will der Westen den Kampf gegen al-Qaida gewinnen, wird er mehr brauchen als Soldaten und schnelle Kriegseinsätze.

Bericht: Norbert Hahn und Demian von Osten

Stand: 22.04.2014 14:12 Uhr

0 Bewertungen
Kommentare
Bewerten

Kommentare

Kommentar hinzufügen

Bitte beachten: Kommentare erscheinen nicht sofort, sondern werden innerhalb von 24 Stunden durch die Redaktion freigeschaltet. Es dürfen keine externen Links, Adressen oder Telefonnummern veröffentlicht werden. Bitte vermeiden Sie aus Datenschutzgründen, Ihre E-Mail-Adresse anzugeben. Fragen zu den Inhalten der Sendung, zur Mediathek oder Wiederholungsterminen richten Sie bitte direkt über das Kontaktformular an die ARD-Zuschauerredaktion: https://hilfe.ard.de/kontakt/. Vielen Dank!

*
*

* Pflichtfeld (bitte geben Sie aus Datenschutzgründen hier nicht Ihre Mailadresse oder Ähnliches ein)

Kommentar abschicken

Ihr Kommentar konnte aus technischen Gründen leider nicht entgegengenommen werden

Kommentar erfolgreich abgegeben. Dieser wird so bald wie möglich geprüft und danach veröffentlicht. Es gelten die Nutzungsbedingungen von DasErste.de.

Sendetermin

So., 20.01.13 | 19:30 Uhr
Das Erste

Produktion

Westdeutscher Rundfunk
für
DasErste