So., 12.10.14 | 19:20 Uhr
Das Erste
Schnappschuss Mexiko: Beziehungsmuseum
Und deshalb stellen sie das, was aus ihren gescheiterten Beziehungen übrig geblieben ist in einem Museum aus. Die Idee kommt hatte ein Künstlerehepaar aus Kroatien. Als sie sich trennten, riefen sie Menschen in vielen Ländern auf, ihre Erinnerungsstücke einer Wanderausstellung zu spenden. Nirgends beteiligten sich mehr Getrennte an der Aktion, als hier in Mexiko. Und zu jedem Teil gibt es eine Geschichte.
Wie die von diesem Brautkleid, das die Braut im Streit angezündet hat. Der Bräutigam redete so lange auf sie ein, bis es ihr selbst leid tat und sie das Kleid gemeinsam löschten. Getrennt haben sie sich trotzdem.
Oder die Briefe eines Politikers an seine Geliebte. Er verließ sie, als er krank wurde und starb ohne sie noch einmal zu sehen. Die Ausstellung erscheint ihr wie der Abschluss einer unvollendeten Geschichte.
Claudia Servín: „Es war sehr schwer, nach so vielen Jahren die Briefe wieder zu lesen, aber durch sie konnte ich endlich von ihm Abschied nehmen und spürte noch einmal was er für mich empfand. Diese Briefe beschreiben den Beginn einer großen Liebe.“ An eine einseitige Liebe erinnern diese 1000 Vögel aus Papier. Der Verliebte faltete wochenlang, um die Zuneigung dieser jungen Mexikanerin gewinnen.
Liliana Sánchez: „Es ist eine japanische Legende, die sagt, wenn Du 1000 Papiervögel faltest und sie jemand schenkst, werden sich seine Wünsche erfüllen. Er wollte gerne mit mir zusammen sein und mir etwas Gutes tun, deshalb hat er sie mir zum Geburtstag geschenkt.“
Erhört hat sie ihn nicht, aber als sie ihm erzählt hat, dass sein Kunstwerk jetzt im Museum hängt, hat es ihn gefreut.
Autor: Peter Sonnenberg / ARD Studio Mexiko
Stand: 10.03.2015 17:25 Uhr
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