So., 02.02.14 | 19:20 Uhr
Thailand: Im Land der Rothemden
Topfeben bis zum Horizont: Die Reisfelder ausgedörrt in der Trockenzeit. Dies ist nicht das Bilderbuch-Thailand der Reiseprospekte.
Ein Poster von Thaksin Shinawatra am Eingang des Dorfes Ban Muang, rund 500 Kilometer nordwestlich von Bangkok. Vor acht Jahren wurde der Ex-Regierungschef vom Militär gestürzt, aber die Reisbauern hier halten ihm dieTreue. Thaksin's Schwester Yingluck regiert zur Zeit in Thailand. Das Dorf wird sie wieder wählen.
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„Werdet ihr kämpfen?“, ruft der Einpeitscher: Ja !
Einmal pro Woche trifft sich das Dorf zum Polit-Treffen.
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Er organisierte nahezu kostenlose Gesundheitsversorgung, bessere Strassen, mehr Einkommen. So brachte er den bevölkerungsreichen Issaan auf seine Seite.
SUPAPORN MANGSAUDOM, Reisbäuerin, 54 :
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BUNDIT CHANTARASEMA, Reisbauer, 72 :
Die Provinzhauptstadt Udon Thani gilt als heimliches Zentrum des Nordostens. Vierhunderttausend Einwohner und durchaus nicht arm. Im Vergleich zu Bangkok ist der Issaan noch unterentwickelt. Aber die Zeiten der schlimmsten rmut sind vorbei. Junge Leute beten an der Statue eines königlichen Prinzen der amtierenden Dynastie. Königstreu sind die Menschen auch hier.
Auffällig die vielen gemischten Paare: In der Provinz leben 50.000 Männer aus dem Westen mit ihren Thai-Frauen. Auch das bringt Kapital in die Region. Viele Isaan-Bewohner arbeiten im Ausland und schicken Geld nach hause.
Thaksin überall: An der Radiostation der Rothemden.
Disc-Jockey Saiyon Sittiupay beantwortet Hörerfragen: Ja, sagt er ihnen, Ihr dürft euer Wahlrecht verteidigen.
SAIYON SITTIUPAY, Disc Jocker, 48 :
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An seinem Privathaus nebenan zeigt uns Kwanchais Tochter die Einschusslöcher eines Überfalls auf ihren Vater. Das Attentat machte rund um die Welt Schlagzeilen, als Anzeichen für eine Verschärfung des Konflikts zwischen den politischen Kontrahenten in Thailand.
THAN TANINTANATHON:
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Kwanchai hatte mehr Glück als einer seiner Gegner. Ein Führer der Gelbhemden starb in Bangkok im Kugelhagel. Dolmetscherin Pattama übersetzt:
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Ein erstaunlich entwickeltes Ego kennzeichnet die Führer beider Seiten im Konflikt in Thailand. Frage: Was passiert, wenn die jetzige Regierung, die den Roten nahesteht, gestürzt wird ?
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In Ban Muang, dem Dorf der Mangofrüchte, hält man sich vorerst an schlichtere Ziele: Die in Bangkok demonstrierenden Regierungsgegner halten die Bewohner des Nordostens fuer zu unreif fuer freie Wahlen. Halten sie für von Thaksin "gekauft". Das ist doch nicht wahr, sagt Familie Mangasa Udom.
CHAREONCHAI MANGSAUDON, 57, Reisbauer:
Nicht weit von Ban Muang: Eine der eher wenigen Tempelattraktionen der Region: Am Wat Khamchanot kann man große Gongs mit den Haenden zum Schwingen bringen. Wenn es klappt, so der Glaube, gehen Wünsche in Erfüllung.
Reisbauer Chareonchai und seine Freunde wollen dem Fernsehteam unbedingt den Tempel zeigen. In einem etwas unheimlichen Palmenhain.
Die Roten Thailands sind nicht "rot" im westlichen Sinn; eher fromme Buddhisten und abergläubisch. Bauer Chareonchai versuchts. Vergeblich. Seine Wünsche werden möglicherweise unerfüllt bleiben.
Ein kleiner Junge dagegen schaffts mit Leichtigkeit. Um den tiefen Riss durch Thailands Gesellschaft zu schliessen, Stadt und Land zu versöhnen, braucht es allerdings mehr als ein kleines Wunder.
Autor: Robert Hetkämper, ARD Studio Singapur
Stand: 02.02.2014 20:49 Uhr
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