Mo., 21.01.08 | 04:50 Uhr
Das Erste
Weltspiegel
Geplanten Themen:
ÄGYPTEN: Spekulanten zerstören Nil-Idylle
Autor: Patrick Leclercq / ARD Kairo
Die Insel Kursaya liegt mitten im Nil am Stadtrand von Kairo: eine friedliche, ländliche Idylle in der hektischen, überbevölkerten Metropole. Seit Jahrhunderten leben dort Fischer und Bauern. Jetzt sollen sie die Insel räumen. Spekulanten mit saudi-arabischem Geld wollen dort ein kleines Manhattan am Nil bauen. Die Armee ist zur Zwangsräumung angerückt, die Bewohner wehren sich. Sie berufen sich auf die Gesetze und die Verfassung, was aber sind die noch wert, wenn Spekulanten Geld riechen und von der Regierung und der Armee unterstützt werden.
FRANKREICH: Sarkos Boulevard-Show aus dem Präsidentenpalast
Autorin: Ellen Ehni / ARD Paris
Hohe Ziele hatte er sich gesteckt, umfassende Reformen angekündigt, stattdessen hat sich Frankreichs neuer Präsident im Privaten verheddert. Der Scheidung von Gattin Cecilia folgte postwendend die Neue: das" männerjagende" Ex-Model. Gemeinsam in Disneyland und am Nil, der Präsident gern mit Goldkettchen, Rolex und Berlusconi-Gehabe: die bunten Blätter konnten ihr Glück kaum fassen. Menschenrechte? Eher lästig, wenn es um den Export von Atomtechnik in
den Nahen Osten geht. Trennung von Politik und Privatem? Von Industriellen bezahlte Luxusferien. Blitzhochzeit? Schwangerschaft?
Die Nachrichten aus dem Elysee überschlagen sich und werden immer bizarrer. Nun befürchten immer mehr Franzosen, dass die große Sarko-Show die Würde des Präsidentenamtes beschädigt.
NEW YORK: Euro-starke Europäer auf Immobilienjagd
Autor: Michael Heussen / ARD New York
Fast überall in den USA sind die Immobilienpreise auf Talfahrt und die Zahl der Zwangsversteigerungen steigt. Nicht so in New York, wo die Preise trotz Immobilienkrise im letzten Jahr noch mal deutlich zulegten. Ein ganz normales Durchschnittsappartment in Manhattan kostet derzeit rund eine Million Dollar. Gekauft werden die Wohnungen jetzt verstärkt von Europäern, die vom schwachen Dollar profitieren wollen. Nachdem die übliche Kundschaft der Wall-Street-Banker, gebeutelt von der Finanzkrise, sich derzeit eher zurück hält, greift die währungsgestärkte Klientel aus Deutschland, Österreich und Spanien zu. Etliche von ihnen haben ihre Euros in bar dabei. Eine Wohnung in New York ist für sie nicht nur cool, sondern auch ein vermeintlich gutes Investment.
JAPAN: Sushi-Boom killt Thunfischbestand
Autor: Mario Schmidt / ARD Tokio
Als „Hähnchen der Meere“ wurde der Thunfisch zu Zeiten verunglimpft, als er bei uns noch hauptsächlich als Billigprodukt in Dosen beim Discounter sein Dasein fristete. In Japan dagegen - der großen Fischessernation - wurde er schon immer hochgeschätzt als frischer Speisefisch oder gar Luxusartikel - je nach Qualität. Und dann traten Sushi und Sashimi ihren weltweiten Siegeszug an - und nicht nur dem Thunfisch ging es an den Kragen. Der WWF listet ihn neben Gorilla und Jaguar unter den gefährdeten Arten auf. Allein im Atlantik ist der Thunfisch-Bestand seit den 70er Jahren um 90 Prozent gesunken. Entsprechend ist der Preis für die gute Qualität in nur drei Jahren um das Fünffache gestiegen. Für ein 276 kg schweres Prachtexemplar wurde auf einer Auktion in Japan kürzlich die Rekordsumme von 37.800 Euro bezahlt: ein Fisch so teuer wie ein guter Mittelklassewagen. Sushi und Sashimi also bald nur noch eine Delikatesse für Reiche?
USA: Wahlpoker in Las Vegas: Hillary oder Obama?
Autor: Udo Lielischkies / ARD Washington
Gleichstand bei den Favoriten der Demokraten im Wettkampf um die Präsidentschaftskandidatur. Nach Barack Obamas überraschendem Triumph in Iowa brachten nicht zuletzt ihre Tränen der Ex-First-Lady dann den Sieg in New Hampshire. Die Partie steht unentschieden und alle schauen gebannt auf Nevada,
wo der Wettbewerb am Wochenende vielleicht in die entscheidende Runde geht. In der Spielermetropole Las Vegas wollen Köche und Kellner der Casinos auf Empfehlung der Gewerkschaft für Obama stimmen.
Ein schwarzer Pastor schwört dagegen seine Gemeinde auf Hillary ein. Wer wird das Rennen machen: die „Frau“ oder der „Schwarze“?
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