Mo., 02.06.08 | 04:50 Uhr
Das Erste
Weltspiegel
Geplante Beiträge:
SÜDAFRIKA: Nach den Unruhen, vor den Unruhen?
"Erlebt Afrikas Menschlichkeit" - unter diesem Motto lädt Südafrika die Welt zur Fußball-WM 2010 ein. Nur zwei Jahre vor dem Anpfiff aber taumelt das Land zwischen brutaler Gewalt und nationaler Scham. Der Image-Schaden ist enorm nach den Angriffen auf die Ausländer in den Flüchtlingssiedlungen Johannesburgs und Kapstadts. Eine unwillige Regierung verleugnet die Realität eines noch immer gespaltenen Landes, und das Vertrauen vieler Ausländer in den WM-Gastgeber Südafrika ist dahin.
Autor: Richard Klug / ARD Johannesburg
PHILIPPINEN: Die verkauften Kinder von Cebu
Die Insel Cebu lockt mit Traumstränden und als Taucherparadies, doch auch viele internationale Kongresse sind in den letzten Jahren aus dem überfüllten Manila ausgewichen. Davon haben auch die profitiert, die mit minderjährigen Mädchen und Jungen locken: Die Kinderprostitution blüht auf Cebu - Sex mit Kindern wird im Internet pauschal als "Strandpaket" angeboten. Ein Pater versucht mit unkonventionellen Mitteln, die jungen Prostituierten zu retten: Statt gegen die Zuhälter zu kämpfen, arbeitet er mit ihnen zusammen.
Autor: Thomas Berndt / ARD Tokio
IRAN: Unterhaltung für fromme Muslime
Kein Minirock, kein Bikini, keine leidenschaftlichen Küsse. Mit diesen Einschränkungen der Mullahs im staatlichen Fernsehen und Kino könnten viele Iraner leben. Doch keine unabhängigen Nachrichten. Auch nur Musikprogramme sind streng reguliert und kaum eine Unterhaltungssendung ohne politisch-religiösen Inhalt. Das geht zu weit - und macht viele ansonsten regierungstreue Iraner zu Rebellen. Auf der Jagd nach dem, was die Mullahs als "verderbliche Einflüsse von außen" verdammen, ist ein ganzes Land damit beschäftigt, die staatliche Zensur zu umgehen - listenreich und unerschrocken.
Autoren: Stefan Buchen
NIEDERLANDE: Der Krimi ums globale Huhn
Rekordpreise für Grundnahrungsmittel in Afrika, Südamerika und Asien machen Schlagzeilen. Viele glauben, einen Hauptschuldigen zu kennen: Die Agrar-Kommissare der EU in Brüssel und ihre Subventionen, die einheimische Produktion von Lebensmitteln etwa in Afrika zerstören würden. Die Wahrheit ist viel direkter - und unbequemer: Nicht die EU-Politik ist schuld an Hunger und Umweltzerstörung, sondern wir Konsumenten, denn unsere Ernährungsgewohnheiten lassen andere hungern.
Autorin: Marion von Haaren / ARD Brüssel
JAPAN: Der Kult ums Kaiseki
Nur wenige Ausländer lernen "Kaiseki" jemals kennen. Denn das 13-gängige Menü ist das Edelste, was Japans Küche zu bieten hat. Wer sich Kaiseki-Meister nennt, beherrscht die 500-jährige Tradition aus Dämpfen, Garen und Grillen der erlesenen Speisen. Die meisten Japaner sind überzeugt, Ausländer könnten Kaiseki nicht verstehen, bei einer Einladung würden sie sich daneben benehmen und den Gastgeber blamieren. Unser Korrespondent hat es dennoch geschafft - und gegessen wie Gott in Tokio.
Autor: Mario Schmidt / ARD Tokio
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