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Weltspiegel

Simbabwe - Hoffnung für ein krankes Land?

„Wir bauen keine Schränke mehr, sondern nur noch Särge" sagen die Möbelschreiner im Süden Simbabwes. Die Cholera-Epidemie ist laut Weltgesundheitsorganisation „außer Kontrolle", fast 63.000 Menschen sind inzwischen mit dem Erreger infiziert und finanziell steht das Land vor dem Bankrott. Politisch gibt es immerhin einen kleinen Hoffnungsstreifen am Horizont: Kommenden Mittwoch wird MDC-Oppositionsführer Morgan Tsvangirai als Ministerpräsident einer Regierung der nationalen Einheit vereidigt, obwohl während der monatelangen Verhandlungen fast keine seiner Forderungen erfüllt wurde. Vielleicht aber schaffen es die Leute um Tsvangirai wenigstens, die Cholera-Epidemie in den Griff zu bekommen - denn sie werden den neuen Gesundheitsminister stellen.

Autor: Richard Klug, ARD Johannesburg

Israel vor der Wahl - zurück zu den Extremen

Was haben ein Arzt und ein Abgeordneter gemeinsam? Der arabische Arzt und Knesset-Abgeordnete Ahmad Tibi sagt: „beide bekämpfen Viren". Der Virus den er zur Zeit bekämpft heißt Avigdor Liebermann und seine ultra-konservative Partei. Die Ultra-Rechten stehen den Umfragen zufolge hoch im Kurs für die Parlamentswahlen am Dienstag und könnte Koalitionspartner für Benjamin Netanjahus Likud-Partei werden. Der Rechtsruck scheint vorprogrammiert. Völlig frustriert sind inzwischen die arabischen Israelis, ihre Parteien sollten zwischenzeitlich gar von den Wahlen ausgeschlossen werden. Auch sie tendieren jetzt zum Extrem: in Nazareth beobachtet unser Korrespondent eine regelrechte Re-Islamisierung.

Autor: Richard C. Schneider, ARD Tel Aviv

Brasilien - schöne Frauen und schöner Fußball

Diese beiden Dinge gehören zusammen, das finden zumindest die Brasilianer. In Manaus wird jedes Jahr das größte Fußballturnier Lateinamerikas abgehalten. Monatelang treten Fußballmannschaften aus dem ganzen Amazonas-Gebiet gegeneinander an. Jedes Wochenende werden Hunderte von Spielen abgehalten. Der Clou daran: jede Mannschaft muss gleichzeitig auch eine schöne Frau in den angeschlossenen Schönheitswettbewerb schicken. Kicken die Männer schlecht, können sie das ausgleichen, wenn ihr weibliches Maskottchen im Schönheitswettbewerb gut abschneidet!

Autor: Thomas Aders, ARD Rio de Janeiro

Algerien - die Arbeit machen die Chinesen

Es klingt absurd: da werden in der algerischen Wüste 700 Kilometer Wasserleitung verlegt, und wer macht diesen Job? Eine Firma aus China. Als hätten die Algerier mit ihren 3 Millionen Arbeitslosen nicht selbst genügend Potential. Doch selbst die Einheimischen gestehen ein: chinesische Firmen sind effektiver, sie haben das bessere Know-How. Außerdem bringen sie tatsächlich auch Jobs für Algerier ins Land, ein Call-Center zum Beispiel, das auch algerische Mitarbeiter beschäftigt.

Während europäische Firmen jahrelang zögerten, hat China sich längst seinen wirtschaftlichen Platz in Nordafrika gesichert.

Autor: Thomas Schneider, ARD Madrid

Nordmexiko - ein Dorf wehrt sich gegen die Drogenmafia

Sie waren wohl einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort: 12 Männer und ein kleines Baby wurden in der nordmexikanischen Stadt Creel bei einer Schießerei getötet. Vermutlich gerieten sie völlig schuldlos in eine Schießerei von rivalisierenden Drogenclans hinein. Und sie sind nur ein Beispiel von vielen: mehr als 5000 Menschen wurden im vergangenen Jahr im mexikanischen Drogenkrieg getötet. In Creel wehren sich jetzt die Familien der Opfer. Sie demonstrieren jede Woche auf dem Friedhof, blockieren Bahngleise und bezahlen keine Steuern mehr, so lange das Verbrechen nicht aufgeklärt wird.

Autorin: Susanne Sterzenbach, ARD Mexiko

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