Mo., 11.05.09 | 04:50 Uhr
Das Erste
Weltspiegel
Pakistan - der Kampf gegen die Taliban
Eigentlich hatte der kleine Ladenbesitzer Sher Khan die Machtübernahme der Taliban in seiner Provinz begrüßt: wenn sie das Swat-Tal regieren würden, kehre endlich Frieden ein. Doch nun musste auch er mit seiner Familie von zuhause fliehen, so wie vermutlich Hunderttausende andere. Regierungstruppen beschießen die Taliban-Kämpfer im Swat, nachdem diese versucht hatten, auch in andere Provinzen vorzurücken. Die Regierung startete eine Offensive gegen die Taliban. Denn die Politiker aus den USA machen Druck und beschwören Schreckensszenarien herauf: die Taliban bald in Islamabad? Eine aktuelle Reportage aus dem Krisengebiet.
Autor: Florian Meesmann, ARD Islamabad
USA - Jugend ohne Krankenversicherung
Es ist eine der wichtigsten innenpolitischen Aufgaben, die sich US-Präsident Obama vorgenommen hat: eine Krankenversicherung für alle zu schaffen. Die Realität sieht noch ganz anders aus. Zum Beispiel für Elisabeth, die Medizinstudentin aus New York. Eine Krankenversicherung kann sie sich nicht leisten, sonst könnte sie nicht Medizin studieren. Weil sie aber während ihres Studiums mal selbst krank wurde, ist sie jetzt mit 10.000 Dollar verschuldet und musste den privaten Bankrott erklären. Ärztliche Behandlung bekommt sie nur von Ehrenamtlichen.
Autor: Thomas Roth, ARD New York
Marokko - mit 14 zwangsverheiratet
Ehrenamtliche Helfer retten in Marokko junge Frauen aus dem „Gefängnis Ehe". Mit 14 wurde Najat gegen ihren Willen an einen Mann aus dem Dorf verkauft. Schläge, Drohungen und ein Leben in Unfreiheit, das war ihr Schicksal. Bis sie Zuflucht fand in einem Frauenschutzzentrum in Casablanca, das von freiwilligen Sozialarbeiterinnen betrieben wird. Rechtlich gesehen ist die Zwangsehe für Minderjährige in Marokko zwar verboten, dennoch ist sie in ländlichen Gebieten immer noch an der Tagesordnung. Für diese jungen Frauen zu sorgen, ist „Ehrensache" für die Gründerinnen des Frauenzentrums.
Der Beitrag des Weltspiegels zur ARD-Themenwoche!
Autor: Thomas Schneider, ARD Madrid
China - ein Jahr nach dem Erdbeben
Die Chinesen haben die Ärmel hochgekrempelt: ein Jahr nach dem verheerenden Erdbeben herrscht in der Stadt Yingxiu Aufbaustimmung. Yingxiu hat das Beben damals am stärksten getroffen, noch heute ist die Stadt eine Trümmerwüste. Aber die Bagger rollen, die Menschen schuften in Provisorien, bauen neue Restaurants und Geschäfte mitten in der Schuttlandschaft. Die Regierung pumpt Geld in die Provinz Sichuan, auf dass hier wieder neues Leben entstehe. Die Chinesen sind ein bewundernswert tüchtig, findet unser Korrespondent.
Autor: Jochen Graebert, ARD Peking
Südkorea - Krabbenfischer mit Militärbegleitung
Wenn sie im Morgengrauen auf Krabbenfang gehen, dann ist eine Militärfregatte immer dicht an ihrer Seite: die Fischer der Insel Yeong Pyeong Do fischen haarscharf am bewaffneten Scharmützel vorbei. In Sichtweite liegt Nordkorea und während der zwei Monate Krabbensaison im Jahr zittern die Fischer täglich um ihren Fang. Die sogenannte Blaue Krabbe gilt als Delikatesse und ist auch in Nordkorea ein begehrter Devisenbringer. Umso heikler ist das Fischen für die Südkoreaner entlang der offiziell nicht anerkannten Seegrenze. Wer sich zu weit vorwagt, könnte einen militärischen Konflikt auslösen.
Autor: Mario Schmidt, ARD Tokio
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