Mo., 20.07.09 | 04:50 Uhr
Das Erste
Weltspiegel
Iran: Machtkampf hinter den Kulissen?
Gut einen Monat nach Beginn der Revolte gegen die Machthaber im Iran wird der Blick hinter die Kulissen immer schwieriger: ausländische Journalisten dürfen sich kaum noch selbst ein Bild machen, selbst für unverfängliche Interview- und Drehanfragen gibt es keine Genehmigung. Doch hinter den Kulissen brodelt es: bei den politischen Fraktionen und in der enttäuschten Bevölkerung. Eine Reportage von Peter Mezger.
Autor: Peter Mezger, ARD Teheran
Ex-Jugoslawien: Heimweh nach Tito
Tito ist Kult in den Nachfolgestaaten Ex-Jugoslawiens: in Kroatien pilgern Touristen zum Geburtshaus des Diktators, auf der Insel Vis werden in Bunkern Erinnerungen an seine Partisanenzeit gepflegt, aus seiner ehemaligen Luxusjacht in Rijeka soll ein Museum werden. In Bosnien fordern junge Demonstranten eine Rückkehr in die alten Zeiten. Tito hat den Vielvölkerstaat zusammengehalten, nach ihm kam das Chaos - so urteilen heute viele enttäuschte Menschen in den Balkanrepubliken. Unser Korrespondent besucht die Schauplätze der Tito-Verehrung und fragt nach den Hintergründen.
Autor: Thomas Morawski, ARD Wien
Nicaragua: 30 Jahre sandinistische Revolution
Die Staatsmacht feiert an diesem Sonntag das 30-jährige Jubiläum der sandinistischen Revolution. Doch für Aristides Rojas ist heute kein Tag zum Feiern. Er hatte damals Bauern und Arbeiter für den bewaffneten Kampf gegen die Somoza-Diktatur rekrutiert. Oft wurde er verhaftet und schwer gefoltert und machte dennoch weiter. Aber Aristides hat sich enttäuscht von den ehemaligen Weggefährten und deren Führer Daniel Ortega, dem heutigen Staatspräsidenten abgewendet: „Ortega" sagt er „regiert das Land heute wie ein Caudillo. Für das Volk hat sich in 30 Jahren nichts geändert. Es lebt heute wie damals in Armut und hat keine Stimme mehr".
Autor: Stefan Rocker, ARD Mexiko
Pakistan: die Rückkehr der Flüchtlinge
Vor genau drei Monaten hat der Weltspiegel berichtet: Hunderttausende Pakistaner sind damals aus ihrer Heimat Swat geflohen. Lebensbedrohlich war die Lage dort geworden, weil die Regierung mit schwersten Geschützen versucht hatte, die Talibanherrschaft zu brechen. Jetzt können die Flüchtlinge wieder nach Hause zurückkehren und unser Team begleitet sie dabei. Wie werden sie ihre Heimat vorfinden, stehen Ihre Häuser noch? Und vor allem: sind die Taliban wirklich besiegt? Kritiker befürchten: die Regierung lässt die Swat-Flüchtlinge nur deshalb zurückkehren, weil sie schon wieder eine neue Militäroffensive plant, in einem anderen Talibangebiet. Und dann käme eine neue Flüchtlingswelle auf das Land zu.
Autor: Florian Meesmann, ARD Neu Delhi
Thailand: Freiheit für Elefanten
Noch gehören sie zum Stadtbild in Bangkok: die bei Touristen so beliebten „Straßenelefanten". Ihre Hüter, meist arme Menschen aus der thailändischen Provinz betteln bei Touristen um Geld für Tierfutter und verdienen sich so ihren Lebensunterhalt. Das ist kein Leben für Elefanten, finden nicht nur Tierschützer, sondern auch die thailändische Regierung. Systematisch werden die Tiere jetzt ausgewildert, Hilfsorganisationen sorgen dafür, dass sie nach und nach in die freie Wildnis zurückkehren können. Bis Jahresende soll Bangkok „elefantenfrei" sein.
Autor: Philipp Abresch, ARD Singapur
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