Mo., 23.05.11 | 05:00 Uhr
Das Erste
Weltspiegel
USA: Bauernopfer im Hochwasserschutz
Am Wochenende erreicht die Mississippi-Flut ihren Höhepunkt. Die Behörden lassen weitere Schleusen eines Entlastungskanals öffnen, um die Überschwemmung von New Orleans und mehrerer Öl-Raffinerien in der Region zu verhindern. Der Schutz der Industrieanlagen ist wichtig, aber viele Einwohner der überfluteten Regionen von Mississippi fühlen sich im Stich gelassen. Denn sie werden nicht einmal gewarnt, geschweige denn unterstützt, wenn die Flut kommt.
Autor: Udo Lielischkies / ARD Washington
ISRAEL/PALÄSTINA: Staatengründer oder Terroristen?
Der "Arabische Frühling" wird von vielen Israelis mit Sorge beobachtet. Mit jedem Aufstand wächst auch das politische Selbstbewusstsein der Palästinenser. Sie sehen eine neue Chance, endlich einen Palästinenserstaat zu schaffen. Im September wollen sie ihn von den Vereinten Nationen anerkennen lassen. Eine Umfrage unter Palästinensern ergab, dass 70 Prozent von ihnen mit einer dritten Intifada rechnen. Die blutigen Proteste vom vergangenen Wochenende waren wohl nur ein Startsignal für noch heftigere Konflikte mit Israel, dessen Präsident sich als Hardliner präsentiert.
Autor: Richard C. Schneider / ARD Tel Aviv
Zum Auftakt der ARD-Themenwoche "Der mobile Mensch":
KONGO: Die Vulkanroller von Goma
Zwei Radscheiben, ein Baumstamm, ein Lenker: Am vorindustriellen Design des "Chukudu" hätte ein Fred Feuerstein seine helle Freude. Dabei sind die Kongo-Roller eine relativ neue Entwicklung, aus der Not geboren. Kaum ein Kongolese in dem von Diktatoren, Bürgerkrieg und Flüchtlingschaos gebeutelten Land kann sich mehr ein Auto leisten (oder es volltanken). Und so bleiben nur die Krisenroller aus der Steinzeit - sie machen Menschen mobil, wenn alles sonst danieder liegt.
Autor: Werner Zeppenfeld / ARD Nairobi
LETTLAND: Wenn die Eltern 2000 Kilometer pendeln
Die Arbeitnehmerfreizügigkeit ist ein Grundrecht der EU-Bürger. Jeder hat das Recht, auch in anderen EU-Ländern zu arbeiten. In den östlichen Staaten der Gemeinschaft bleibt ohnehin den meisten keine andere Möglichkeit. In Scharen verlassen zum Beispiel Letten ihre Heimat, deren Wirtschaft schrumpft. Sie sind extrem flexibel, fahren nach Irland und Skandinavien zur Arbeit. Ihre Kinder aber müssen sie zurücklassen, mehr schlecht als recht betreut und versorgt. In Lettland spricht man von der verlorenen Generation - Kinder, die bei so viel beruflicher Mobilität auf der Strecke bleiben.
Autor: Clas Oliver Richter / ARD Stockholm
Kommentare