Mo., 11.09.17 | 04:50 Uhr
Das Erste
USA: Orlando wartet auf Irma
Fenster sind immer die empfindlichste Stelle, wenn der Sturm tost. Das wissen Kyle und Monique. Sie sind vorbereitet; eine Evakuierung kam für die beiden nicht in Frage. In Florida ist man hurrikanerprobt. Ob wie hier in Orlando oder anderswo – die Namen der Hurrikans können alle auswendig hersagen.
Das Paar gibt sich zuversichtlich, und doch schreckt sie die Größe des Sturms. Kyle kontrolliert noch die letzten Dinge: "Wir brauchen die Solarzellen. Und dann noch die Ladegeräte."
Irma fühlt sich so ganz anders an als alle bisherigen Hurricanes. Monique Trager ist verunsichert: "Ständig kommen neue Vorhersagen: Einen Tag sieht es so aus, als kommt er genau auf uns zu, dann wieder driftet er nach Westen ab. Alles kann sich jeden Moment ändern."
Private Hilfe
Verrammelt und beklemmend! Doch Kyle arbeitet weiter. Die private Freiwilligenorganisation, für die er aktiv ist, konzentriert sich jetzt ganz auf die Hurrikanhilfe. Das Problem: gerade erst ging Hurrikan Harvey über Texas nieder. Kyle Trager erklärt die schwierige Lage: "Wir hier in Florida kümmern uns um andere. Wir haben viel nach Houston geschickt: Wasser, Lebensmittel, Generatoren, Helfer. Und jetzt mit Irma fehlt uns das."
Das Rote Kreuz hat seine Zentrale in Orlando aufgebaut, mitten in Florida, um flexibel zu sein und Teams in alle Ecken des Bundesstaates losschicken zu können. Freiwillige aus den ganzen USA für kurzfristige Hilfe, vor allem in den Notunterkünften, aber schon jetzt planen sie hier für die Zeit nach dem Hurrikan.
Die Tragers sitzen in einem verrammelten Haus. Jeder kennt die Namen der letzten Hurrikans auswendig. Aber dieses Mal ist alles dramatischer als sonst.
Autorin: Claudia Buckenmaier, ARD Washington D.C.
Stand: 20.07.2019 18:17 Uhr
Kommentare