SENDETERMIN Mo., 13.11.17 | 04:50 Uhr | Das Erste

Schnappschuss New York: Die Speakeasies

New York – die Stadt, die niemals schläft; die Stadt mit vermutlich einer Million Bars, in die man gehen kann. Überall lockt Leuchtreklame, an fast jeder Straßenecke kann man einkehren.

Klassische Cocktails, Irish Pub, oder Sportsbar? Kann man alles haben – aber wer wirklich hipp ausgehen will in New York, trifft sich in geheimen Hinterzimmern. Wenn man so viel Auswahl hat – warum soll man dann noch lange nach einer Bar suchen müssen? Was macht denn da den Reiz aus?

Drinks während der Prohibition
Drinks während der Prohibition | Bild: Bild: BR

Das Internet hilft bei der Suche. Hier kann man den alten "Speakeasies" auf die Schliche kommen. "Speakeasy" – heißt so viel wie flüstern. Zu Zeiten der Prohibition durften in New York nur wenige Eingeweihte wissen, wo Alkohol ausgeschenkt wurde: Geheime Hinterzimmerbars – eingerichtet von Mafiabossen, und heute noch in Betrieb.

In dieser Straße an der Lower East Side soll schon seit 90 Jahren geflüstert werden. Ein dunkler Tunnel, viele Türen, Totenstille, aber ein Licht weist den Weg. Das Passwort für den Abend habe ich im Internet bekommen.

Auf der anderen Seite ein anderes Jahrhundert. Ich bin mitten in den 20ern gelandet….. Aber was ist das hier – ein Kaffeekränzchen? Vaughn Armour, der Barkeeper, klärt auf: "Das ist ein diskreter Weg, um Alkohol zu trinken – ohne das es in der Öffentlichkeit zu sehr auffällt. Wir haben das beibehalten. Hier sieht es nicht mehr exakt so aus, wie vor 100 Jahren, aber wir haben den Charme der 20er und der Prohibition versucht zu erhalten."

Also tarnt sich der Gin Fizz als heiße Zitrone. Und der Singapore Sling als Tee. Und wenn es nicht schmeckt, findet sich auch dafür ein Versteck. Aber psst! 20er Jahre: Swing-Time!

Musik und Tanz der Zeit: Swing
Musik und Tanz der Zeit: Swing | Bild: Bild: BR

Gast Antolin Goldstein beschreibt: "Das Speakeasy hat einen ganz besonderen Reiz, die Menschen ziehen sich viel besser an, als in anderen Bars. Sie leben die 20er Jahre – es ist nicht nur Fassade, es ist ein Gefühl." Susan Roche sucht das Besondere. "Es gibt so viele Orte in New York, die sich ständig verändern. Dieser Ort ist historisch! Und weil man das hier erst richtig suchen muss, kommt auch nicht jeder rein. Überleg doch mal, wer schon alles hier war und was hier alles passiert ist – eine Wahnsinns-Erfahrung!"

Und wie in jedem Speakeasy gibt es auch hier einen versteckten Geheimausgang. Für die Mafiabosse damals eine Lebensversicherung. Heute kann man so heimlich verschwinden, wie man gekommen ist.

Stand: 31.07.2019 11:15 Uhr

0 Bewertungen
Kommentare
Bewerten

Kommentare

Kommentar hinzufügen

Bitte beachten: Kommentare erscheinen nicht sofort, sondern werden innerhalb von 24 Stunden durch die Redaktion freigeschaltet. Es dürfen keine externen Links, Adressen oder Telefonnummern veröffentlicht werden. Bitte vermeiden Sie aus Datenschutzgründen, Ihre E-Mail-Adresse anzugeben. Fragen zu den Inhalten der Sendung, zur Mediathek oder Wiederholungsterminen richten Sie bitte direkt über das Kontaktformular an die ARD-Zuschauerredaktion: https://hilfe.ard.de/kontakt/. Vielen Dank!

*
*

* Pflichtfeld (bitte geben Sie aus Datenschutzgründen hier nicht Ihre Mailadresse oder Ähnliches ein)

Kommentar abschicken

Ihr Kommentar konnte aus technischen Gründen leider nicht entgegengenommen werden

Kommentar erfolgreich abgegeben. Dieser wird so bald wie möglich geprüft und danach veröffentlicht. Es gelten die Nutzungsbedingungen von DasErste.de.

Sendetermin

Mo., 13.11.17 | 04:50 Uhr
Das Erste

Produktion

Bayerischer Rundfunk
für
DasErste