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Schnappschuss: Warum wird vor dem Weißen Haus Hockey gespielt?

Schnappschuss USA: Hockey vor dem Weißen Haus | Bild: BR

"Mein Name ist Jan Philipp Burgard, ich bin ARD-Korrespondent in Washington und ein großer Teil meiner Arbeit dreht sich um das Weiße Haus. Und das Schöne ist: Nach Feierabend habe ich es nicht mehr weit, um meinem Hobby nachzugehen."

Ausgerechnet vor dem Amtssitz des amerikanischen Präsidenten findet jede Woche ein Hockeyspiel statt: Jeder darf mitmachen – vom Regierungsmitarbeiter bis zum Studenten. Gespielt wird mitten auf der Straße, die für Autos gesperrt ist.

Jeder Schritt wird genau vom Secret Service beobachtet. Doch plötzlich unterbrechen die Agenten das Spiel: Gepanzerte Limousinen verlassen das Gebäude direkt neben dem Weißen Haus: "Das war der Vizepräsident; der hat gerade Feierabend gemacht und wir hoffen, dass die Straße gleich endlich wieder geöffnet wird und wir weiterspielen können."

Aber bevor es weitergehen kann, bricht auch Präsident Trump noch zu einer Reise auf. Dann eröffnet der Secret Service wieder das Feld: "Spielt Hockey", sagt der Agent. Das Verhältnis zwischen Spielern und Secret Service ist entspannt, wie Mitspieler Eric Shutt betont: "Man würde denken, dass es eine große Sache ist. Aber wir versuchen sie nicht zu stören, sie lassen uns spielen und alles ist gut."

Mitch Levinson
Mitch Levinson | Bild: BR

Und Hockeyspieler Mitch Levinson erzählt: "Manchmal schießen wir den Ball versehentlich in den Vorgarten des Weißen Hauses und wenn die Agenten nichts Wichtigeres zu tun haben, werfen sie ihn zurück. Das ist echt nett."

Aber warum ist es überhaupt möglich, in der Hochsicherheitszone vor dem Weißen Haus Hockey zu spielen? Dieser Teil der Pennsylvania Avenue ist seit 1995 für Autos gesperrt. Grund dafür war ein Attentat mit einem mit Sprengstoff beladenen Lastwagen in Oklahoma. Der damalige Präsident Bill Clinton verbot daraufhin Autos vor dem Weißen Haus. Als Clinton Jahre später gefragt wurde, ob er die Straße wieder für den Verkehr öffnen würde, antwortete er, das könne er den Hockeyspielern nicht antun. Immer wieder empfing der sportbegeisterte Präsident Hockeyteams im Weißen Haus.

Heute wird die so genannte White House Hockey Liga über eine Internetseite professionell organisiert. Das Mitspielen ist kostenlos und gleichzeitig eine unbezahlbare Erfahrung: "Hier im Machtzentrum der westlichen Welt auf diesem Stein zu spielen, ist wirklich ein ganz besonderes Gefühl."

Autor: Jan Philipp Burgard, ARD Washington D.C.

Stand: 28.08.2019 08:58 Uhr

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