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USA: Erfolgreich in New York

USA: Erfolgreich in New York | Bild: picture alliance/AP Images

Sie gilt als Shooting-Star der demokratischen Partei: Alexandria Ocasio-Cortez. Sie ist 29 Jahre alt und hat bei den Vorwahlen zum Repräsentantenhaus in New York ihren innerparteilichen Rivalen überraschend eindeutig besiegt. Die Akademikerin kommt aus dem New Yorker Stadtteil Bronx, ihre familiären Wurzeln sind in Puerto Rico, und sie wirbt mit linken Ideen – damit hebt sie sich sichtbar ab vom  demokratischen Establishment. Ihr Einzug in den Kongress in Washington gilt als sicher.

Ganz New York sah zu,  bei diesem Überraschungssieg. Können Sie das in Worte fassen? "Nein", sagt Ocasio-Cortez. Die 28-jährige hatte mal eben einen altgedienten Konkurrenten des demokratischen Establishments abgeräumt. "Wir haben an Türen geklopft, an die noch niemand geklopft hatte. Wir haben mit Leute geredet, die nie gewählt haben, und gehofft, dass sie jetzt vielleicht doch hingehen", erzählt sie.

"Wir wollen, dass unsere Stimme gehört wird"

Alexandria Ocasio-Cortez
Der Einzug in den Kongress in Washington gilt fürAlexandria Ocasio-Cortez als sicher.  | Bild: NDR

In ihrem Wahlkreis in der Bronx und Teilen von Queens leben vor allem die Ärmeren New Yorker, Arbeiter, Inhaber kleinerer Geschäfte, Einwanderer – Menschen, die am Reichtum der Stadt nur wenig teilhaben. Bei ihnen fand die junge linke Demokratin offene Ohren. "Wir wollen, dass unsere Stimme gehört wird, als Latinofrau und von einer Minderheit ist es sehr schwer, wir freuen uns Frauen an der Spitze zu haben", ssgt Latina Caballero.

Ocoasio-Cortez kümmert sich nicht nur um ihren eigenen Wahlkampf, sie versucht vor allem, Frauen zu unterstützen. Im Sommer trat sie auch mit Cynthia Nixon auf, die Gouverneur Cuomo ablösen wollte. Das gelang zwar nicht, aber an der linken Ausrichtung lag es nicht, sagt Ocasio-Cortez, im Gegenteil, der linke Flügel sei die Zukunft.

Von einer unbekannten Wahlkämpferin zum Medienstar

Bernie Sanders
Bernie Sanders ist überzeugt von der jungen Kandidatin. | Bild: NDR

Der Parteilinke Bernie Sanders, Senator aus Vermont, hat nur Gutes über die junge Kandidatin zu sagen. Ihr Einsatz für Bildung, Krankenversicherung für die einfachen Arbeiter ringt ihm Respekt ab: "Sie hat gewonnen, weil sie Ideen vertreten hat, die die Menschen bewegen. Sie hat eine Basis-Kampagne gefahren und sich kaputt gearbeitet." Bis zum letzten Tag unterstützt sie auch andere linke Demokratinnen, denn sie will nicht nur die Bronx und Queens verändern, sondern am liebsten das ganze Land: "Am Ende geht es um bezahlbare Krankenversicherung, Bildung und Mieten, damit man bleiben kann, wo man ist."

Ihr Erfolgsrezept: Vor allem habe sie zugehört, sagen ihre Anhänger. Sie habe wochenlang und  immer wieder mit den Menschen vor Ort geredet. "Als sie gesprochen hat, ist mir klargeworden, dass sie uns wirklich versteht. Alles was sie sagte, spiegelt, was sie von den Menschen gehört hat", so Dianne Finch.

Aus der unbekannten Wahlkämpferin ist längst ein richtiger Medienstar geworden. In der politischen Colbert-Show fordert sie dann auch gleich mal den Präsidenten heraus: "Der Präsident ist aus Queens. Ich glaube aber nicht, dass er weiß, wie man mit einem Mädchen aus der Bronx umgeht." Die Chancen, dass er herausfinden wird, stehen ziemlich gut.

Autorin: Christiane Meier, ARD Studio New York

Stand: 29.08.2019 04:20 Uhr

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