Sa., 22.06.19 | 16:30 Uhr
Das Erste
Weltspiegel-Reportage: Sechzig Jahre im Exil
Was bleibt von "Free Tibet"?
Vor 60 Jahren musste der Dalai Lama mit seinen Getreuen ins Exil nach Indien fliehen. Zuvor war es in Tibet zu schweren Auseinandersetzungen zwischen der mehrheitlich buddhistischen Bevölkerung und chinesischen Truppen gekommen. Die Tibeter waren hoffnungslos unterlegen. Seit 1959 lebt das geistige Oberhaupt der Tibeter, der 14. Dalai Lama, in Dharamsala im Norden Indiens. Seit der Flucht fordert die Exilgemeinde "Free Tibet" – befreit Tibet von den Chinesen. Nach 60 Jahren ist dieses Ziel weiter entfernt als je zuvor. Der Dalai Lama hält die hunderttausendköpfige Exilgemeinde zusammen. Doch er ist 84 Jahre alt. Wie geht es weiter mit den Tibetern im Exil?
Tenzing Peldon ist in Dharamsala geboren. Sie ist Chefredakteurin des Radiosenders "Voice of Tibet". Die Bewahrung der kulturellen Tradition ist quasi ihr Berufsalltag. Das ist nicht immer einfach. Informationen aus Tibet selbst kommen immer spärlicher. Die Exilgemeinde schrumpft und die Zuhörerschaft wird immer älter.
Besuch in der tibetischen Exilgemeinde
Peldon will ihre kulturelle Identität als Tibeterin nicht aufgeben. Obwohl sie in Dharamsala geboren ist, sieht sich die Mittvierzigerin nicht als Inderin. Für ihren 16 Jahre alten Sohn wünscht sie sich eine Tibeterin als Frau. "Schließlich wollen wir unsere Gemeinschaft erhalten", sagt sie. Doch Tenzing Peldon weiß, dass die Zeit für die Chinesen arbeitet. Unterstützung aus dem Ausland bröckelt. Kaum ein westlicher Staat will es sich mit China verscherzen durch ein Bekenntnis für "Free Tibet".
ARD-Korrespondent Peter Gerhardt besucht die tibetische Exilgemeinde. Er begleitet Tenzing Peldon, trifft Zeitzeugen, die 1959 bei der Flucht aus der Heimat dabei waren, und besucht eine Lehrstunde des Dalai Lama.
Ein Film von Peter Gerhardt
Stand: 31.08.2019 13:15 Uhr
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